Schaffhauser Nachrichten – Im Einsatz gegen die zu helle Beleuchtung

Die LED-Beleuchtung auf der Brücke «Eiserner Steg» zwischen Flurlingen und Neuhausen spendet zu viel Licht. Ein Problem für Nordfledermäuse, aber auch Anwohner und Passanten stören sich daran.

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Dark-Sky Switzerland: Das Problem der zunehmenden Lichtverschmutzung  zeigt sich hier beispielhaft. Wenn eine bestehende Leuchte mit einer Leuchte mit derselben Leistung ersetzt wird (z.B. 36 Watt), nimmt der Lichtstrom massiv zu, weil die Effizienz bei LED wesentlich höher geworden ist über die letzten Jahre. Momentan müsste man höchstens eine 18 Watt Lampe verbauen, in 5 Jahren vermutlich gar nur eine 10 Watt Lampe, damit man soviel Licht wie nötig (wie früher) erzeugt. Wir empfehlen allen Installateuren, deshalb neu mit Lumen-Budgets zu arbeiten und zu schauen, wieviele Lumen wünschenswert sind oder die Lumen von den alten Lampen gleichwertig zu ersetzen oder aufs Notwendige zu reduzieren.

Journal of Ornithology – Lichtverschmutzung erschwert die Wiederbesiedlung renaturierter Habitate des Ziegenmelkers im Wallis

Die vom Menschen verursachte, zunehmende Lichtverschmutzung ist ein bekannter Gefährdungsfaktor für nachtaktive Tiere. In der Schweiz ist der seltene Ziegenmelker seit den 1970-iger Jahren in stetigem Rückgang begriffen und stark gefährdet. Die letzte sich fortpflanzende Population befindet sich im Kanton Wallis. Erste von Experten begründete Schutzmaßnahmen in früher besiedelten Brutgebieten waren bis ins Jahr 2000 erfolgreich. Allerdings blieben neuere zusätzliche Maßnahmen wirkungslos. Nachtschwalben sind gegenüber Licht außerordentlich empfindlich, weil ihre spezielle Retina an ein Leben in Dunkelheit adaptiert ist. Wir vermuteten, dass nicht das Angebot an Nahrung, vor allem Nachtfalter, für den Ziegenmelker ein limitierender Faktor ist, sondern dass künstliches Licht erfolgreiches Jagen und eine Wiederbesiedlung von renaturierten Brutplätzen verhindert.

» Lichtverschmutzung erschwert die Wiederbesiedlung renaturierter Habitate des Ziegenmelkers im Wallis (wissenschaftliche Publikation)

 

Orion – Wir missachten unseren Biorhythmus

Die letztjährige Diskussion über die mögliche Einführung einer «Dauersommerzeit» schlug hohe Wellen. Vor allem zeigte sie eines: Viele Zeitgenossen stellen ihre ureigenen Interessen in den Vordergrund und missachten dabei den Biorhythmus, der sich seit Urzeiten dem Tag-Nacht-Zyklus angepasst hat. Wir betrachten die Situation einmal aus astronomischer Sicht.

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