Bayrischer Rundfunk: Krank durch Kunstlicht

Mancher Mitteleuropäer kennt den Sternenhimmel nur von Fotos. Die starke Beleuchtung mit Kunstlicht, die sogenannte Lichtverschmutzung, lässt Sterne verblassen. Doch das ist noch das geringste Problem. Menschen werden krank, weil das nächtliche Licht den Biorhythmus durcheinander bringt. Dabei ließe sich das Problem durch bessere Lampen lösen.

Krank durch Kunstlicht

 

Liechtenstein macht Licht aus

liechtenstein_flaggeDer erste Staat der Welt im Dunkeln: Das Fürstentum experimentiert im Januar und Februar zu Vogelschutz, Energieeffizienz und öffentlicher Sicherheit.

Alle Gemeinden Liechtensteins schalten in den ersten beiden Monaten 2012 rund ein Drittel der Strassenlampen aus. In drei der elf Gemeinden bleibt die Beleuchtung zwischen 0.30 und 5.30 Uhr nur in einigen Hauptstrassen an. Die Gemeinde Planken macht gar alle Lichter aus. Vor rund zwei Jahren haben die ersten Gemeinden die Nachtabschaltung eingeführt. Bewährt sich das Experiment, schaltet zukünftig das ganze Land das Licht aus.
Die nächtliche Beleuchtung macht rund ein Drittel der öffentlichen Stromkosten aus. In einer Umfrage befürworten 67 Prozent der Deutschen das Abschalten der Laternen, um Strom zu sparen. Bei der Nachtabschaltung in Liechtenstein geht es aber auch um Umweltschutz: Das Alpenrheintal ist eine wichtige Routen für Zugvögel. Sie sind vor allem nachts unterwegs und durch das Licht gestört. Nicht gefährlich ist die reduzierte Beleuchtung für den Menschen. Liechtensteins Polizei bestätigt, was man zum Beispiel aus Rheine weiss: Die Kriminalität nimmt nicht zu. Die deutsche Stadt Rheine schaltet seit 2005 die Lichter aus.
Auch die SüdtirolerInnen sollen nachts bald wieder mehr Sterne sehen: Die Landesregierung hat im Dezember 2011 beschlossen, dass die Gemeinden in einem Jahr ein Konzept vorlegen müssen, wie sie zwischen ein und sechs Uhr die Lichtverschmutzung reduzieren.

Liechtenstein macht Licht aus

 

Blue Lux: Lichtverschmutzung – Negativer Einfluss auf unsere Tiere

Ein internationales Forscherteam fand heraus, dass durch Glasfassaden und Asphaltstraßen polarisiertes Tageslicht einen negativen Effekt auf die Tierwelt hat, wie auch durch unsere während der Nacht taghell erleuchteten Städte. Wasser ist die größte Quelle für natürlich vorkommendes polarisiertes Licht. Viele Tiere verwechseln deshalb Glas oder Asphalt mit Wasser. Durchsichtige Gegenstände aus Plastik im Wasser haben ebenso den Effekt Licht zu polarisieren. An polarisiertem Licht orientieren sich mindestens 300 Insektenarten.

Lichtverschmutzung – Negativer Einfluss auf unsere Tiere

 

nachhaltigleben.ch: «Wir müssen den Blick auf die Sterne zurück erobern»

Wann haben Sie zum letzten Mal die Milchstrasse gesehen? Oder in einer lauen Sommernacht die Sternschnuppen zählen können? Den stadtnahen Nachthimmel zu sehen, würde jetzt manch einer antworten, sei heute wegen der starken künstlichen Beleuchtung nahezu unmöglich – das wisse jedes Kind. Theo Wirth von «Dark-Sky» findet aber: «Wir müssen uns dagegen wehren!»

«Wir müssen den Blick auf die Sterne zurück erobern»