HHE – Wohin ist die Milchstraße verschwunden?

Lichtverschmutzung setzt zunehmend dem Nachthimmel, der Natur und dem Menschen zu.

50 Prozent der 30-Jährigen haben nach einer aktuellen Umfrage nie die Milchstraße gesehen, kennen sie, wenn überhaupt, nur aus Märchen oder Erzählungen. Frühere Generationen dagegen konnten das milchig strahlende Galaxisband aus immens vielen Sternen mit bloßem Auge ausmachen. Heutzutage funkeln nur noch die hellsten Sterne für uns, der Rest versteckt sich in der künstlichen Aufhellung des dunklen Nachthimmels. Lichtverschmutzung, auch Lichtsmog, nennt man dieses Phänomen, gegen das auch eine Firma aus Weissendorf ankämpft.

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Lichtverschmutzung in der Schweiz und in aller Welt

Im Kampf gegen die Lichtverschmutzung fühlt man sich zuweilen wie David gegen Goliath. Ein Blick in die Tageszeitungen oder auf Online-Plattformen genügt, um zu sehen, dass sich viele Menschen am Licht freuen und keinen Moment über die negativen Auswirkungen Gedanken zu machen.

So beleuchtet beispielsweise Lichtkünstler Gerry Hofstetter die Schokoladenfabrik von Lindt & Sprüngli. Wird der «Weihnachts-Lichtzauber» auch noch von Tennis-Star Roger Federer eingeweiht, dann scheint alles wunderbar zu sein.

Noch vor wenigen Jahren beschwichtigte Hofstetter, dass seine Beleuchtungen «ja bloss temporäre Aktionen» seien. Damals dauerten die Lichtaktionen einen Abend oder vielleicht drei Tage. Im aktuellen Fall wird die Lichtorgie mehr als einen Monat dauern. Irgendwann sind Dauerbeleuchtungen «ganz normal»…

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Zweites Beispiel aus den Medien ist ein Foto, das von der internationalen Raumstation ISS aus gemacht worden ist. Die Online-Kommentare schwärmen alle von einem «wunderbaren Bild». An die Lichtverschmutzung denkt niemand.

 

Chomer Bär – Öffentliche Beleuchtung – Licht und Schatten

Die öffentliche Beleuchtung steht im Spannungsfeld von Sicherheit, Effizienz und unerwünschten Emissionen auf Mensch und Natur. Wir wünschen uns gut beleuchtete, sichere Plätze und Strassen und erfreuen uns an einem gut sichtbaren Sternenhimmel. Die zunehmenden Licht- quellen im öffentlichen Raum lassen aber die Dunkelheit immer mehr verschwinden, sie verbrauchen Energie und beeinflussen den Tag-Nacht-Rhythmus der Lebewesen.

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