La Palma Deklaration – 10 Jahre Appell an die Vernunft

Dark-Sky Switzerland: Da wir das Original nur auf Englisch (La Palma Declaration) und Spanisch (Declaración de la Palma) kennen, es aber immens wichtig finden, haben wir eine nicht autorisierte Übersetzung auf Deutsch selber verfasst. Anlass dazu gab uns die zweite Konferenz nach zehn Jahren, deren Beschluss wir ebenfalls nachfolgend übersetzt haben.

La Palma Deklaration (2007)

Erklärung zum Schutz des Nachthimmels und des Rechts auf Sternenlicht

Die Teilnehmer in der Internationalen Konferenz zur Verteidigung der Qualität des Nachthimmels und dem Recht auf Sternbeobachtung, Treffen in La Palma, Kanarische Inseln, Spanien, am 19. und 20. April 2007, gemeinsam mit Vertretern der UNESCO, UNWTO, IAU, UNEP-CMS, CIE, SCBD, MaB, EC und Ramsar Konvention,

Bewusst, dass der Anblick des Sternenlichts immer eine Inspirationsquelle der ganzen Menschheit war und ist, dass dessen Beobachtung eine Voraussetzung in der Entwicklung aller Kulturen und Zivilisationen dargestellt hat und dass durch die Geschichte hindurch, das Nachsinnen über das Firmament viele wissenschaftliche und technische Entwicklungen, die den Fortschritt ausmachen, ermöglicht hat;

Angelehnt an die Leitlinien, die in der Präambel des erklärenden Zusatzes die Proklamation von 2009 zum Internationalen Jahr der Astronomie betreffen (33. Sitzung des Generalrats der UNESCO), die den Himmel als gemeinsames und universales Erbe und einen integralen Bestandteil der durch die Menschheit wahrgenommenen Umwelt definiert;

In Erinnerung rufend, dass die Menschheit schon immer den Himmel beobachtete um ihn zu deuten oder um seine physikalischen Gesetze, die das Universum lenken, zu verstehen, und dass das Interesse an Astronomie eine tiefe Auswirkung auf die Wissenschaft, Philosophie, Kultur und unser allgemeines Verständnis des Universums hatte.

Anerkennend, dass die Qualität des Nachthimmels, und deshalb das Vermögen, Licht von Sternen und anderen Himmelskörpern innerhalb des Universums zu empfangen, in einigen Gebieten in einer alarmierenden Geschwindigkeit abnimmt, dass ihre Wahrnehmung zunehmend schwierig wird und dass dieser Prozess die Menschheit vor einen allgemeinen Verlust einer kulturellen, wissenschaftlichen und natürlichen Resource stellt, mit ungeahnten Folgen.

Bewusst, dass die Abnahme der Klarheit des nächtlichen Alls begonnen hat, eine ernsthafte Lücke in die fortlaufenden astronomischen Beobachtungen zu schlagen, einem Zweig der Wissenschaft der gegenwärtig einen Output von direkten und indirekten Annehmlichkeiten liefert, die zunehmend wertgeschätzt werden;

Daran erinnernd, dass die Konferenz von Rio 1992 die Notwendigkeit proklamierte, die „vollständige und voneinander abhängige Natur der Erde“ zu verteidigen und dass dieser Schutz natürlich die Dimension des Nachthimmels und die Qualität der Atmosphäre mit einschliesst;

Anerkennend, dass die Universelle Deklaration der Menschenrechte und zukünftiger Generationen festhält, dass Personen, welche zukünftigen Generationen angehören, das Recht auf eine unvergiftete und unversehrte Erde haben, mit unverschmutzten Himmeln, und berechtigt sind, sich daran zu erfreuen als der Grundlage der menschlichen Geschichte und Kultur und sozialer Bindungen jeder Generation und individueller Mitglieder von einer grossen Menschenfamilie;

In Betracht ziehend, dass wissenschaftliche, kulturelle, erzieherische, Umwelt- und Sicherheits-, sowie Energie-Vorteile zum Schutze des Nachthimmels dringliche Aufmerksamkeit und Handlung brauchen;

Aufmerksam auf das dringliche Bedürfnis, wirksame Allianzen unter den führenden Akteuren zu schmieden, die einen Einfluss auf die Umkehr der Entwicklung der Minderung der Qualität des Nachthimmels haben, unter Berücksichtigung aller möglichen Zusammenarbeit, die zum Schutz und Erhalt des kulturellen und natürlichen Erbes des Sternenlichts notwendig ist;

APPELLIEREN an die Internationale Gemeinschaft, und im speziellen, FORDERN Regierungen, andere Autoritäten und öffentliche Einrichtungen, Entscheidungsträger, Planer und Fachleute, Private Organisationen und betroffene Vereinigungen, die Welt der Wissenschaft und Kultur, und 34 STARLIGHT RESERVATE UND WELTKULTURERBE-STÄTTEN alle Bürger individuell auf, die folgenden Prinzipien und Absichten dieser Deklaration aufzunehmen:

  1. Ein unverschmutzter Nachthimmel, der den Genuss und die Einkehr am Firmament erlaubt, soll als unveräusserliches Menschenrecht gleichwertig zu allen anderen Umwelt-, Sozial- und kulturellen Rechten, dank seiner Wirkung auf die Entwicklung aller Völker und den Erhalt der Biodiversität, aufgefasst werden.
  2. Die fortschreitende Minderung des Nachthimmels soll als drohendes Risiko beachtet werden, dem auf die selbe Weise wie den Hauptproblemen von Wertstoffen und Umwelt begegnet werden muss.
  3. Der Erhalt, Schutz und die Aufwertung von Natur- und Kulturerbe in Verbindung mit nächtlichen Landschaften und der Beobachtung des Firmaments stellen eine erstklassige Chance dar und eine universelle Verpflichtung zur Zusammenarbeit für die Sicherstellung von Lebensqualität.
    Für alle Entscheidungsträger beinhaltet diese Werthaltung eine echte Herausforderung, die kulturelle, technologische und wissenschaftliche Innovation einbezieht, was einen konstanten Effort voraussetzt, die jeden befähigt, den Nachthimmel als aktiven Bestandteil des Welterbes der Menschheit wieder zu klären.
  4. Zugang zu Wissen, ausgerüstet mit Bildung, ist der Schlüssel um die Wissenschaft in unsere gegenwärtige Kultur zu integrieren und die Menschheit vorwärts zu bringen. Die Weitergabe der Astronomie und der wissenschaftlichen und kulturellen Werte, welche mit dem Nachsinnen über das Universum einhergehen, sollten als grundlegende Inhalte in Ausbildungstätigkeiten einbezogen werden, was einen klaren und unverschmutzten Himmel und geeignetes Training der Lehrer in diesen Fachgebieten voraussetzt.
  5. Die negativen Wirkungen von Emissionen und dem zunehmenden Eindringen von Kunstlicht in die atmosphärische Qualität des Nachthimmels in geschützten Gebieten haben eine Auswirkung auf diverse Arten, Lebensräume und Ökosysteme. Die Kontrolle von störendem Licht muss ein Grundelement von Naturschutzbestimmungen sein und in den Bewirtschaftungsplan von verschiedenen Schutzgebieten eingebaut werden, um die Mission zum Schutz von Natur und Biodiversität zu erfüllen.
  6. Anmerkend, dass der Sternenhimmel ein integraler Bestandteil der Landschaft bildet, welcher durch die Bewohner jedes Gebietes, inklusive urbaner Flächen, wahrgenommen wird. Landschaftsrichtlinien, welche in verschiedenen Rechtssystemen festgeschrieben sind, brauchen angemessene Standards anzunehmen, um die Qualität des Nachthimmels zu erhalten, damit sie das Grundrecht zur Betrachtung des Firmaments garantieren können.
  7. Der intelligente Gebrauch von Kunstlicht, der die Himmelsaufhellung minimiert und störende visuelle Wirkungen auf Mensch und Wildtiere vermeidet, muss gefördert werden. Öffentliche Verwaltungen, die Beleuchtungsindustrie und Entscheidungsträger sollen auch sicherstellen, dass alle Benutzer Kunstlicht als integralen Bestandteil nachhaltiger Energiepolitik verantwortungsvoll planen, was durch Messung der Lichtverschmutzung sowohl vom Boden, als auch aus dem All, unterstützt wird. Diese Strategie würde den effizienteren Einsatz von Energie beinhalten, um die weiteren Bekenntnisse zum Klimawandel und für den Schutz der Umwelt zu erreichen.
  8. Für unbeeinträchtigte astronomische Beobachtungen geeignete Gebiete sind knapp auf unserem Planeten, und ihr Schutz stellt einen minimalen Aufwand dar im Vergleich zu den Vorzügen, welche diese für unser Wissen und die wissenschaftliche und technologische Entwicklung bedeuten. Der Schutz der Himmelsqualität an diesen einmaligen Orten muss Priorität in regionalen, nationalen und internationalen wissenschaftlichen und Umwelt-Vereinbarungen erhalten. Die Massnahmen und Vorkehrungen müssen zum Schutz des klaren Himmels erstellt sein, um solche Gebiete von schädlichen Wirkungen von Licht, Radiostrahlen und Luftverschmutzung freizuhalten.
  9. Unter anderem kann der Tourismus ein Hauptverbündeter für die Verteidigung der Qualität der nächtlichen Landschaft werden. Verantwortungsvoller Tourismus kann und sollte den Nachthimmel mit ins Boot nehmen als Quelle, die es in allen Reisezielen zu schützen und Wert zu schätzen gilt. Der Aufbau neuer Tourismusangebote, welche auf den Beobachtungen des Firmaments und den Phänomenen der Nacht basieren, eröffnen ungeahnte Möglichkeiten für die Zusammenarbeit zwischen Tourismusanbietern, lokalen Gemeinden und wissenschaftlichen Einrichtungen.
  10. Stätten im weltweiten Netzwerk von Biosphäre-Reservaten, Ramsar Feuchtgebieten, Weltkulturerbe-Stätten, Nationalparks, und alle anderen geschützten Gebiete, die eine aussergewöhnliche Landschaft und Natur schätzen, welche auf die Qualität des Nachthimmels angewiesen ist, sind aufgerufen, den Schutz des klaren Himmels als Schlüsselfaktor für den Erhalt der Natur in ihre Mission einzubeziehen.

Unter allen Hauptakteuren, die den Schutz der nächtlichen Umwelt vorantreiben – sei es lokal, national, regional oder auf internationalem Niveau – sollten alle notwendigen Massnahmen getroffen werden, um über die Inhalte und Ziele der Internationalen Konferenz zum Schutz des Nachthimmels und des Rechts auf Sternenlicht und dem Recht auf Sternenbeobachtung, gehalten auf der Insel La Palma, zu informieren und die Aufmerksamkeit zu erhöhen.

ZEHNTER JAHRESTAG DER STERNENLICHT ERKLÄRUNG Zukunftsperspektive

Wir, die Teilnehmer der internationalen Konferenz über den „Schutz des Himmels“, zusammengekommen in La Palma, Kanarische Inseln, Spanien am 20. April 2017 nehmen folgende Beschlüsse und Aufrufe an:

Wir anerkennen die volle Gültigkeit der Sternenlicht-Erklärung, angenommen auf der Insel La Palma in 2007 und wir ermutigen die ganze Bevölkerung, lokale Gemeinden, und Behörden ihre Grundregeln und Leitlinien für Handlungen anzunehmen.
Wir sind uns der Notwendigkeit bewusst, den Sternenhimmel als universelle Kulturlandschaft der Menschheit zu schützen und wieder herzustellen.

Wir ersuchen Astronomen und wissenschaftliche Institute, welche Sternwarten betreiben, die Sternenlicht-Initiative zum eigenen Vorteil zu nutzen, einen entschiedenen Beitrag zu leisten, um die Bewohner der umliegenden Orte mit ihnen zu identifizieren, so dass sie stolz auf ihre Erfolge und den erbrachten kulturellen und wirtschaftlichen Nutzen sind.

In Anbetracht der zunehmenden Lichtverschmutzung der Himmel über professionellen astronomischen Observatorien, fordern wir die betreffenden Behörden auf, entsprechende Erlasse zum Schutz dieser Gebiete von speziellem wissenschaftlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Interesse in Kraft zu setzen. Der Erhalt der astronomischen Qualität ist unerlässlich für den Betrieb der fortschrittlichen Instrumente, zur wesentlichen Ergänzung der Weltraumastronomie und für die Zukunft der Wissenschaft, ermöglicht durch die internationale Zusammenarbeit.

Wir ersuchen die Kultur- und Umweltbehörden und die Zuständigen für Schutzgebiete, welche 15% der Landfläche unseres Planeten ausmachen, dringend notwendige Massnahmen zu treffen, um die Bedingungen für natürliches Nachtlicht zu garantieren, so dass die Unversehrtheit der Ökosysteme, Lebensräume und das Leben der verschiedenen Arten, wie auch ein Beitrag an die Sicherheit öffentlich zugänglicher Flächen gewährleistet ist.

Wir anerkennen den Gebrauch von Kunstlicht als ein Recht, ein Bedürfnis und eine Verantwortung, die jeden betrifft, und als Beitrag an eine nachhaltige Entwicklung, an die Sicherheit und das Wohlbefinden und wir ermutigen die Bevölkerung, die lokalen Behörden und die Industrie Lichtlösungen zu wählen, welche intelligent und nachhaltig sind, und wir geben einen Warnhinweis auf die Gefahren für die Gesundheit und die Umwelt, die von manchen LED Lichtquellen ausgehen, die einen Überschuss an Blaulichtemissionen in ihrem Spektrum haben.
Wir appellieren daher an die Gesundheitsbehörden und Fachleute, sich über die negativen Auswirkungen der Lichtverschmutzung gewahr zu werden und über Kunstlicht, das einen hohen Anteil an ultravioletter Strahlung aufweist.

Wir fordern Regierungen und massgebliche internationale Behörden auf, Lichtverschmutzung in ihre Kataloge von verschmutzenden Stoffen aufzunehmen, und auch die Vorkehrungen zu ihrer Vorbeugung. Wir ersuchen auch die UNESCO und angeschlossene Forschungsinstitute, einen Aufwand dafür innerhalb des Frameworks der Agenda 2030 der Vereinten Nationen vorzusehen.

Das Recht auf die Nutzung und Genuss von klaren Himmeln ist eine Hilfe zur nachhaltigen Entwicklung vor allem in abgelegenen und wenig bevorzugten Gegenden. Aus diesem Grund laden wir alle Gemeinden und lokale Unternehmer ein, die Vorteile des Himmels als Quelle für kulturelle, ausbildende und touristische Programme zu nutzen, welche die Sterne beobachten und erforschen.

Wir ermutigen alle, die in Aktivitäten zum Schutz des Himmels involviert sind, diese in Einklang mit den Zielen der nachhaltigen Entwicklung (SDG) der Vereinten Nationen zu bringen, vor allem bei der Entwicklung und Wohlfahrt von Gemeinden, dem Schutz der Artenvielfalt auf dem Land und in Ozeanen, der nachhaltigen Verwendung von Energie und beim Schutz vor dem Klimawandel.

Auftrag

Die angenommenen Beschlüsse der Konferenz werden überreicht an die Präsidentschaft der Internationalen Astronomischen Vereinigung (IAU), an das Generaldirektorat der UNESCO, an den Generalsekretär der WTO (World Tourismus Organisation), an COPUOS (Ausschuss für die friedliche Nutzung des Weltraums), an den Geschäftsführer der UNEP (Umweltprogramm der Vereinten Nationen), an das Sekretariat für das Übereinkommen über die biologische Vielfalt (CBD), an den Sekretär für das Übereinkommen zur Erhaltung wandernder wild lebender Tierarten (CMS), an die Starlight Foundation (Sternenlicht-Stiftung), mit der Bitte um Unterstützung und maximale Streuung unter den Hauptakteuren, die den Schutz des Nachthimmels anstreben, als Richtlinie für neue Aktionen unter dem Rahmenprogramm der Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Vereinten Nationen.

Wir würdigen und bedanken uns für die Arbeit der UNESCO Aussenstelle in Mexiko, die einen vielseitigen gemeinschaftlichen Effort leistet, um den Himmel zu erforschen und zu schützen, Hochschulen, Firmen und Staatstätigkeit auf dem Gebiet des öffentlichen internationalen Rechts einbezieht, um dies vor den Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen und zum Globalen Pakt der Vereinten Nationen zu bringen.

Die Teilnehmer der Konferenz richten ihren aufrichtigen Dank an die Insel La Palma und ihre Cabildo für die Gastfreundschaft und den herzlichen Empfang.
Santa Cruz de La Palma, 21. April 2017.

 

Gemeinde Binningen – Initiative «Vermeidung von unnötigen Lichtemissionen»

Das offizielle Abstimmungsbüchlein aus der Gemeinde Binningen zur Initiative «Vermeidung von unnötigen Lichtemissionen», welche bereits 2012 lanciert, dann lange pendent gehalten und schliesslich am 25.9.2016 definitiv von der Gemeinde angenommen wurde:

» Abstimmung vom 25. September 2016, Initiative «Vermeidung von unnötigen Lichtemissionen» (pdf)

Wir gratulieren den InitiantInnen zum langen Atem und Durchhaltewillen und der Stimmgemeinde zur vernünftigen Annahme der Initiative.

 

Dunkler Himmel Italien (cielobuio) protestierte gegen Beleuchtung des Matterhorns

Öffentliche Petition wurde von italienischen Behörden nicht unterstützt

Der Initiator Marco Cianci bedankt sich bei allen UnterstützerInnen. Das Medienecho im Valle d’Aosta war grossartig und viele Sterngucker wurden sich wieder einmal bewusst, dass sie nicht alleine den Verlust an nächtlicher Lebensqualität beklagen.

Leider hatte die öffentliche Verwaltung kein Musikgehör für das Anliegen von Cielobuio. Aber das ist für Dark-Sky in der Schweiz ebenfalls keine unbekannte Situation. Das Rad bewegt sich weiter und so sind es die kleinen Schritte, welche unaufhaltsam zu einer Verbesserung der Situation beitragen werden. Auch solche öffentlichen Proteste sind wirksam, sie steigern das Bewusstsein für das Problem und für die betroffene Natur.

Freunde von Dark-Sky Switzerland durften sich gerne dafür einsetzen, dass auch auf der italienischen Seite die Alpen nicht beleuchtet werden, 150 Jahre Erstbesteigung des Matterhorns hin oder her – es gibt keinen vernünftigen Grund, die Natur zu beleuchten, geschweige denn Berge in den Alpen.

Hier wurde die Petition lanciert:

change.org

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Wir bedanken uns herzlich für Ihre Unterstützung von über 1000 Unterschriften.

Indes hat das Wallis auf der Schweizer Seite die eigene Installation zu früh in Betrieb genommen:

Wir zitieren eine Meldung aus dem Blick am Abend vom 7. Juli 2015

DAS LETZTE
Softwarefehler lässt Matterhorn eine Woche zu früh erstrahlen
Die Lampen hätten eigentlich erst am Montag leuchten sollen.
Zermatt ist in Festlaune: Die Walliser Berggemeinde feiert dieses Jahr das 150-Jahr-Jubiläum der Matterhorn Erstbesteigung. Dazu hat Kurdirektor Daniel Luggen ein Spektakel geplant: 50 Solarlampen sollen die Route, die Eduard Whymper und seine Begleiter vor
150 Jahren gegangen sind, hell ausleuchten.
Zwölf Bergsteiger und ein Helikopter standen im Einsatz, um die Lampen mit ihren 40 Kilogramm schweren Batterien auf den Berg zu befördern. Die Premiere der Licht-Show hätte am 13. Juli stattfinden sollen – doch einer Panne ist es zu verdanken, dass das Matterhorn bereits gestern Abend geleuchtet hat wie ein Christbaum. Schuld ist ein Softwarefehler: «Wir haben die Zeitschaltuhren der Lampen richtig programmiert, doch die Software hat die Eingabe nicht gespeichert», erklärt der Kurdirektor. Nun leuchten die Lampen noch bis am Donnerstag jeden Abend. Erst dann lässt es das Wetter am Berg zu, die Zeitschaltuhren richtig zu programmieren. Denn: Die Uhren lassen sich nur von Hand bedienen – eine Steuerung vom Tal ist nicht möglich. «Der Überraschungseffekt ist nun natürlich dahin», sagt Luggen. Doch für das Fest am 13. Juli verspricht der Kurdirektor einen zusätzlichen Show-Effekt: Die Absturzstelle, wo damals vier der Bergsteiger ums Leben kamen, soll rot ausgeleuchtet werden. vsc

 

IG Plakat wehrt sich gegen weitere Werbebildschirme und hinterleuchtete Drehsäulen

2013-03-23_zuerich_lichtglockeEine Petition wurde bei der Stadt Zürich eingereicht

Dark-Sky Switzerland ist nicht per se gegen Licht und nicht per se gegen Werbung. Wir verlangen jedoch strikte Einhaltung gültiger Normen zugunsten von Natur und Mensch.

Wir haben deshalb auf die Petition der IG Plakat aufmerksam gemacht:

  • Nach Norm SIA 491 ist Leuchtwerbung in der Nachtruhezeit von 22 bis 6 Uhr unstatthaft, ausser es gibt einen begründeten Besucherstrom und Publikumsnutzen und eine entsprechende Ausnahmebewilligung liegt vor. Wir vermuten, dass auch Leuchtwerbung an wenig frequentierter Lage zur Nachtruhezeit betrieben würde, weil es niemand kontrolliert oder den Schaden an der Nacht nicht wahrnimmt.
  • Die Stadt Zürich sah in ihrem bisherigen Lichtkonzept immer wieder grosszügige Betriebszeiten vor, die die Nachtruhezeit schon heute verletzen.
  • Die Stadt Zürich kennt sehr grosszügige Grenzwerte für Leuchtreklamen (bis max. 500 cd/m2 in grösster Belastungszone, sonst 300 cd/m2 für jeweils weisses Licht). Sie scheint es gar nicht eilig zu haben, bei Nichteinhaltungen entschieden einzuschreiten.
  • Die Stadt Zürich ist die grösste Verursacherin der Lichtverschmutzung in der Schweiz.
    Sie erzeugt mit Abstand am meisten Lichtemissionen im Vergleich zu anderen Städten in unserem Land.

Aus diesen Gründen konnten Sie als UnterstützerIn der Anliegen von Dark-Sky Switzerland die Petition der IG Plakat wohl mit gutem Gewissen unterschreiben, auch wenn die Ziele unserer Vereine sonst nicht unbedingt übereinstimmen müssen.

Link: www.schoenes-zuerich.ch