Fünfzehn trotzten der Kälte auf dem Weg des Lichts

2012_zug_wappenBericht über die Führung in Zug und Baar

Sehr interessant, aber kalt. So könnte man kurz zusammenfassen, wie Teilnehmer die Führung durch Herrn Urs Rubitschon von den Wasserwerken Zug erlebten. Nicht die Kaltlicht-LED waren das Problem, sondern die Aussentemperatur forderte einige heraus. Zu Beginn sammelte Lukas Schuler von Dark-Sky die Teilnehmerschar von zwei Bussen ein und Herr Rubitschon brachte uns unter eine LED-Strassenleuchte mit tageslichtähnlichen Bedingungen.
Dort konnte Vorstandsmitglied Schuler die Unterschiede der Lichtquellen im Spektrum erläutern und verteilte CD-R Scheiben, die als unbeschriebene Datenträger Licht hervorragend in ihr Spektrum trennen. Man sieht damit ansatzweise, welche Farben eine Lichtquelle aussendet.
Herr Rubitschon hatte fast zu jeder einzelnen Lichtstele, welche meist unterschiedliche Leuchtkörper, bzw. Leuchtkörper verschiedener Hersteller montiert haben, etwas spannendes zu berichten. So hat zum Beispiel eine Strassenleuchte deshalb versagt, weil Schneeschmelzwasser sich sammelt und dann als Eiszapfen über dem Trottoir hängend irgendwann Fussgänger bewirft. Wie bei fast allen Werken war auch hier die Hauptmotivation, Energie einzusparen. Herr Rubitschon meint, die Zeit sei jetzt reif für die LED Technologie. Lange war die Effizienz nicht an die orangen Natriumdampfleuchten (welche seit den 80er Jahren vermehrt die kaltweissen Quecksilberdampflampen ersetzten) herangekommen. Mittlerweile gibt es aber ein grosses Angebot, das sowohl energetisch, als auch unterhaltstechnisch befriedigt. So demonstrierte er zum Beispiel eine Philips Wegbeleuchtung auf dem Radweg zwischen Ammannnsmatt und Schochenmühle, deren LED-Zeilen ganz oder teilweise ausgefallen waren, aber immer noch genügend hell schien. Sobald diese Leuchte den Ansprüchen nicht mehr genügt, wäre es ein leichtes ein LED-Modul auszuwechseln.
Die Rücksicht auf schwache Verkehrsteilnehmer ist Hr. Rubitschon vor allem aus Sicherheitsgründen ein grosses Anliegen. Dennoch fand auch er es nicht optimal, dass dann diese teilweise mit dem Velo ohne Licht auf unsere Gruppe zusteuerte. Hr. Rubitschons Offenheit gefiel uns Teilnehmern. Er sieht die Probleme und die Fehler, die auch in Zug immer noch gemacht wurden, z.B. bei einer Platzleuchte, die eher Fassadenleuchte heissen müsste. Die gröbsten Böcke werden jedoch jeweils korrigiert, so wurde z.B. eine Strassenleuchte extra modifiziert, damit die angrenzenden Wohnungen unbehelligt bleiben.
Nach einem längeren Fussmarsch erreichte unser unentwegtes Grüppchen das LumiMotion Projekt. Mit nur etwas über 30 Watt pro Leuchte wird hier ein Radweg nicht nur mit Licht, sondern mit Licht nach Bedarf versorgt. Ein optischer Sensor erfasst grössere Objekte (vom Bernhardiner aufwärts), welche den Weg begehen oder befahren. Diese Information wird an die nächste Lichtstele übermittelt, welche hierauf das auf 10% Leistung gedimmte Licht auf 100% herauffährt und wiederum die Information an die nächste Leuchte weitergibt.
So nehmen die Lichtkegel die Verkehrsteilnehmer sozusagen in Empfang und fahren erst nach einer Minute das Licht wieder herunter.
Mit diesem Konzept schätze Hr. Rubitschon, kann etwa die Hälfte an Energie eingespart werden (hängt natürlich vom Verkehraufkommen ab). Die Lösung entstand deshalb, weil das BAFU in der Nacht diesen naturnahen Weg zwischen Baar und Zug gerne im Dunkeln gesehen hätte. Die totale Dunkelheit wollte man den lichtverwöhnten Zugern jedoch nicht zumuten. Als grösste Lichtverschmutzer mit hohem Energiebedarf nennt Hr. Rubitschon die Sportplätze. Dennoch ist es sehenswert, mit welchem Engagement die Wasserwerke sich auch um kleinere Installationen und Innovationen kümmern.

Wir sind zuversichtlich, dass wir nicht das letzte Mal von einer vorbildlichen Installation unter Hr. Rubitschons Ägide gehört haben. An dieser Stelle bedanken wir uns herzlich für die ausführliche und interessante Führung und bedauern die Abwesenheit einiger Teilnehmer bei der anschliessenden Verköstigung mit Kürbissuppe.