Für umweltschonende Beleuchtung und den Schutz der Nacht


Was wir tun

«Lichtverschmutzung? Was ist denn das!?»

Vor zwanzig Jahren thematisierte DarkSky Switzerland als junger Verein ein Nischenthema – und musste oftmals erklären, worum es überhaupt geht. In den Industrieländern hat der Wind in den letzten Jahren aber gedreht: Forschung und Beleuchtungs-Technik, Politik und Medien greifen das Thema ernsthaft auf, Umweltverbände schreiben sich die Lichtverschmutzung auf die Flagge. Das ist grossartig.
Unser Verein ist in der Schweiz unterdessen zu einer Art Speerspitze geworden: zu einer engagierten und vielseitigen Gruppe von Leuten mit grosser Erfahrung und vertieftem Wissen zum Thema Lichtverschmutzung – getragen von über 600 Mitgliedern des Vereins.

Regelmässig treffen bei uns Meldungen zu verantwortungslos hellen Beleuchtungen ein. Es geht um Bergwände und Schluchten, um Schlösser, Naturschutzgebiete, Bahnhöfe oder Einkaufszentren.
Im Rahmen einer Triage prüfen unsere Experten, ob es um einmalige oder andauernde Beleuchtungen geht, ob die Beleuchtungen gravierend sind, ob Interventionen eine Chance haben.
Als ersten Schritt klären wir ab, ob überhaupt eine Baubewilligung vorliegt und verlangen diese. Das Verbandsbeschwerderecht ermöglicht uns dies – und als weitere Schritte allenfalls das Erstellen einer Einwendung oder auch einer formellen Einsprache.
In der Regel versuchen wir zunächst aber, in Kontakt mit den Verantwortlichen zu kommen und unsere Bedenken anzumelden. Daraus kann ein konstruktives Gespräch werden. Die Kontaktnahme zu andern Umweltorganisationen führt zuweilen zu einem gemeinsamen Vorgehen.

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Beispiel: Der geplante Umbau des Schlosses Rapperswil (Kanton Sankt Gallen) sah eine helle Aussenbeleuchtung vor. Diese hätte für die Zugvögel, welche jedes Jahr in der Nähe Rast machen, grosse Gefahr bedeutet. Rücksprachen mit der Vogelwarte Sempach bekräftigten uns darin, auf einer Reduktion der Beleuchtungen zu beharren. In einem «konstruktiven Gespräch», wie schliesslich in der offiziellen Medienmitteilung stand, wurde gemeinsam mit den Bauherren ein für uns akzeptables Betriebskonzept festgelegt.

Wir wollen die Öffentlichkeit auf das Problem der Lichtverschmutzung aufmerksam machen, auf die Herausforderungen, die damit verbunden sind, aber auch auf Lösungen zu ihrer Bekämpfung.
Wir halten Referate für Experten oder Laien, an Fachhochschulen und Hochschulen, an Kongressen und bei Weiterbildungen für Fachleute – in Gemeinden oder Sektionen von Umweltverbänden.
Wir geben Interviews, schreiben Medienmitteilungen und Artikel für Fachzeitungen oder für ein breiteres Publikum.
Wir beobachten und dokumentieren, was in Sachen Lichtverschmutzung geschieht und wie dies in den Medien aufgegriffen wird. Wir halten fest, welche wissenschaftlichen Ergebnisse publiziert werden, welche umweltpolitischen Schritte in der Schweiz und im Ausland erfolgen – und was die technischen Entwicklungen an besorgniserregenden oder positiven Folgen mit sich bringen.
Vorstandsmitglieder von Dark-Sky Switzerland haben Beratungsaufträge im Rahmen des EU-Prorgamms «Night Light Interreg Europe» in Luxemburg, und informieren in Referaten und Gesprächen auch Verantwortliche in weiteren Ländern, die das Problem anpacken wollen.
Zweimal bisher haben wir den Preis «Ritter der Nacht» verliehen. 2008 an die erste Schweizer Gemeinde, die ein eigenes Reglement gegen Lichtverschmutzung erlassen hatte: Coldrerio. 2016 ging der Preis an das Amt für Umweltschutz des Kantons Uri für seine mutige und ausdauernde Beobachtung der nächtlichen Lichtentwicklung im Tourismus-Resort Andermatt des Investors Sawiris.

Besondere Bedeutung hat dabei unser Flyer: Er stellt das Kondensat unserer Ideen und unserer Arbeit dar. Befreundete Organisationen haben ihn an ihre Mitglieder verteilt, Gemeinden bestellen ihn für sämtliche Einwohner, von Licht behelligte Anwohner überreichen ihn höflich einem licht-verliebten Nachbarn…
In kleineren Mengen erhalten Sie den Flyer gratis, für grössere Mengen gibt Ihnen die Geschäftsstelle gerne Auskunft.

Hier finden Sie

Viele Gemeinden sahen es bisher nicht als ihre vordringliche Aufgabe, sich um eine norm- und damit umweltgerechte Beleuchtung zu kümmern. In der Schweiz sind aber gerade sie dafür zuständig.
Unsere Experten haben in verschiedenen Funktionen Gemeinden beraten, die ihre Beleuchtungen sorgfältig einsetzen wollen, mit Rücksicht auf die Bedürfnisse von Menschen und von Tieren.
Hier erfahren Sie vieles mehr zu den Aufgaben und Möglichkeiten von Gemeinden.

Bei DarkSky Switzerland melden sich viele von Licht «behelligte» Anwohner. Wenn es um schwerwiegende Formen von Lichtverschmutzung geht, die Menschen oder Tiere massiv beinträchtigen, dann beraten unsere Experten nach Möglichkeit, was zu tun sei. In der Regel können wir keine Einzelfälle bearbeiten, es sei denn, sie wären von allgemeiner Bedeutung. Wir haben aber ein Dokument zur Verfügung, wie Sie Ihre Nachbarschaftsprobleme angehen können.
Organisationen ziehen DarkSky Switzerland bei ihren Projekten bei. So hatten wir beratende Aufgaben bei Konzept und Umsetzung des Schweizerischen Sternenparks Gantrisch. Die beeindruckende Dunkelheit in diesem nur wenig bewohnten Gebiet soll bewahrt werden.
Benötigen Sie darüber hinaus konkrete Projektberatung, Lichtkonzepte oder Gutachten? Wir können Ihnen kommerzielle Anbieter vermitteln, die sich an die Grundsätze zur Vermeidung von Lichtverschmutzung halten. Unsere Geschäftsstelle hilft Ihnen gerne weiter.
Hier erfahren Sie, wie Sie selber vorgehen können.
Hier finden sie Informationen zum Gantrischpark

Unsere technisch und naturwissenschaftlich versierten Vorstandsmitglieder machen Messungen und Analysen von allzu hellen Beleuchtungen. Diese Messungen sind hilfreich, wo es gilt, eine objektive Grösse in Zahlen festzustellen. Wie hell leuchtet eine grelle Reklametafel nahe einem Naturschutzgebiet? Wie weit streut die Lichtglocke über einem Sportplatz ihr Licht in die Umgebung? Besteht die Chance, dass die bisher nicht interessierte Gemeindeverwaltung aufgrund der Messdaten aktiv werden muss?
Nachtkarten der Schweiz: Unser Leiter der Geschäftsstelle gestaltet jedes Jahr eine Darstellung der Lichtemissionen in der Schweiz aus der Luft – aufgrund von Messungen durch NASA-Satelliten.
Hier finden Sie unsere Nachtkarten der Schweiz
Hier finden Sie eine Auswahl bisheriger Messungen von allgemeinem Interesse.

Bei der jungen Generation wollen wir an verschiedenen Anlässen Aufmerksamkeit und Interesse wecken.

Im Rahmen unserer Vereinsarbeit betreuen und begleiten wir Semester- oder Abschlussarbeiten von Lehrlingen, Schüler·inn·en, Maturand·inn·en und Studierenden. Als Beispiele folgen vier Abschlussarbeiten zu verschiedenen Regionen der Schweiz:

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• «A New Challenge for Spatial Planning: Light Pollution in Switzerland» (Link)
Dr. Liliana Schönberger absolvierte ein Master of Advanced Studies (MAS) in Raumplanung an der ETH Zürich. Sie schrieb ein Exposé über Lichtverschmutzung im Kontext der Raumplanung in der Schweiz, das Sie freundlicherweise Dark-Sky Switzerland hier zur Publikation im Internet überlässt. Monate nach dieser Zusammenarbeit ist Liliana Schönberger dem Vorstand von Dark-Sky Switzerland beigetreten.

• «Künstliche Lichtemissionen im Jurapark Aargau» (Link)
Bachelorarbeit Von Yumi Bieri in Umweltnaturwissenschaften an der ETH Zürich. Sie stellte fest, dass der Jurapark Aargau momentan noch relativ dunkel ist. Damit das so bleibt, empfiehlt sie dem Kanton, präventiv zu handeln.

• «Actions to reduce light pollution in Swiss tourism destinations» (Link)
Case study of the city Zurich and the village Fläsch
Bachelor of Science von Simone Langenegger
FHO in Tourism University of Applied Sciences HTW Chur

• «Licht aus, Sternenhimmel an!» (Link)
Maturaarbeit Kantonsschule Wettingen von Rebecca Stadler



Entscheidend wird sein, das Thema Lichtverschmutzung systematisch an Hoch- und Fach-Hochschulen zu implementieren, was mancherorts bereits geschehen ist:

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  • An der Universität Basel erforscht Professor Christian Cajochen mit seinen Studierenden die Wirkung von Kunstlicht auf den Schlaf
    https://www.chronobiology.ch
  • Vorstandsmitglieder von DarkSky Switzerland machen Führungen und Exkursionen mit Student:innen von Architektur und verwandten Fächern, um Chancen und Gefahren der künstlicher Beleuchtung im Naturraum aufzuzeigen.
  • Mit Freude verfolgen wir auch Bildungs-Anstrengungen im Ausland: Ein EU-Programm, an dem sich zahlreiche Länder beteiligen, fördert Bildungsaktivitäten für ein allgemein vertieftes Bewusstsein über Lichtverschmutzung als Problem. (Link)

Unsere Arbeit für das Dunkel der Nacht verlangt und ermöglicht viele Kontakte mit andern Expert:innen, mit Menschen aus Umwelt-Organisationen und Verwaltungen. Wir machen Gebrauch von deren Kompetenzen und Möglichkeiten – und sie von den unseren.

  • DarkSky International ist die Dachorganisation aller DarkSky-Gruppen und weiterer Organisationen mit denselben Anliegen. Ihre internationale Arbeit geht von den USA aus. Wir erhalten regelmässig Informationen und Hinweise auf internationale Veranstaltungen – und unser Präsident nimmt wenn möglich an den Jahresversammlungen von DarkSky International teil.

    Hier gelangen Sie auf die Website von DarkSky International.
  • Astronomische Organisationen und Sternwarten
    Astronomische Gesellschaft Luzern
    Astronomische Gesellschaft Zürcher Oberland
    Astronomische Gesellschaft Zürcher Unterland
    Astronomische Vereinigung Aarau
    Astronomische Vereinigung Basel
    Astronomische Vereinigung Kreuzlingen
    Jurasternwarte Grenchen
    Schweizerische Astronomische Gesellschaft
    Società Astronomica Ticinese
    Société Jurassienne d’Astronomie
    Sternwarte Rümlang
    Urania Sternwarte Zürich
  • Expert·inn·en
    In unserem Vorstand arbeiten derzeit Experten aus Licht- und Elektroplanung, Expertinnen aus Naturwissenschaften und aus der Rechtswissenschaft. Über sie sind wir im Kontakt mit Expertinnen und Experten aus angrenzenden Bereichen.

    So finden regelmässige Treffen der Umweltorganisationen mit Verbandsbeschwerderecht zum Fokus «Recht» statt, für Informations-Austausch, Weiterbildung und gemeinsame Schritte zum Schutz der Umwelt. Für unsere Anliegen engagieren sich dort insbesondere
  • BirdLife Schweiz
  • Pro Natura
  • Stiftung Landschaftsschutz Schweiz (SL)
  • Mountain Wilderness.

  • Wir pflegen Kontakte mit Behörden
    Regelmässige Treffen schaffen ein gewisses Vertrauensverhältnis und erlauben uns, Anliegen und Empfehlungen einzubringen oder auf unerledigte Traktanden zurückzukommen. Die Zusammenarbeit beispielsweise mit der Stadt Zürich und Lausanne ermöglicht den gegenseitigen Austausch von Informationen – und trägt allmählich Früchte.

Kennen Sie jene Kugellampen, die mit ihrem Licht nächtlich die Sterne beleuchten? Vielleicht strahlen sie auch in Ihr Schlafzimmer hinauf? So oder so, es lohnt sich, die obere Hälfte dieser Leuchtkugeln mit einer Halbschale zu überziehen. Dann leuchtet das Licht nach unten und lockt weniger Insekten an, die sinnlos umherschwirren, bis sie erschöpft verenden.
Durchmesser: 25cm oder 30cm. Andere Grössen sind leider nicht erhältlich.

Pauschalpreis exkl. Verpackung und Versand: 10 Franken pro Stück.