Schweiz: Kein Ort mehr mit vollkommen dunklem Himmel

Die Auswertungen von Satellitenbildern bestätigen, was Experten schon länger befürchtet haben: Die Lichtverschmutzung in der Schweiz ist derart fortgeschritten, dass es keinen einzigen Quadratmeter mehr gibt, von dem aus man einen natürlich dunklen Himmel sehen könnte.

«Selbst im Schweizer Nationalpark ist der Himmel durch das Streulicht umliegender Gebiete beeinträchtigt», sagt Philipp Heck, Präsident von Dark-Sky Switzerland. Im Nachbarland Österreich sehe es in wenigen Gebieten noch etwas besser aus…

Schlecht abgeschirmte Lampen und ineffiziente Gebäudebeleuchtungen strahlen einen Grossteil des Lichts ungenutzt in die Umwelt ab und erhellen den Nachthimmel so stark, dass auch weit gehend unberührte Naturräume davon betroffen sind.

Mit der zunehmenden Lichtverschmutzung wird nicht nur das Gleichgewicht von Flora und Fauna gestört. Auch der menschliche Organismus reagiert empfindlich auf die ausbleibende Dunkelheit. Dark-Sky Switzerland versucht daher seit 1996 mit Präventionsmassnahmen Lichtplaner, Architekten sowie die Bevölkerung auf die noch weitgehend unbekannte Lichtverschmutzung aufmerksam zu machen und zu beraten.

1998_lichtverschmutzung_schweiz

Bildlegende:
Die neuste Lichtverschmutzungskarte der Schweiz: Die rot und gelb eingefärbten Gebiete sind stark lichtverschmutzt. Doch auch in den schwarz eingefärbten Gebieten gibt es keinen einzigen Quadratmeter mehr, von dem aus man einen natürlich dunklen Himmel sehen könnte. Die Karte zeigt die Ausdehnung der Lichtverschmutzung anhand der Abnahme der Anzahl sichtbarer Sterne und basiert auf der Arbeit von Pierantonio Cinzano von 1998 erstellt, wobei die Lichtstreuung in der Atmosphäre berücksichtigt wurde. Die Lichtstreuung ist verantwortlich dafür, dass der Himmel durch ungenügend abgeschirmte Leuchten aufgehellt wird.

Bildnachweis: Dark-Sky Switzerland, Stefano Klett

 

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