Besuch des Papiliorama/Nocturama in Kerzers FR

Anlass Dark-Sky Switzerland für Mitglieder am 3. Mai 2014

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22 Personen haben sich für einmal auf einen etwas längeren Weg ins Freiburger Seeland aufgemacht und sind teils mit Auto, teils mit Zug angereist. Die Haltestelle Kerzers Papilliorama zeigt noch nicht, was einen hinter den zahlreichen Gebüschen und Bäumen neben Spargelfeldern für grosse Kuppelhäuser erwarten. Seit dem Umzug aus Marin ist die Grösse des Papiliorama/Nocturama gewachsen.

Die kompetente Führung durch den dunstigen Tag im Schmetterlingshaus brachte die fröhlichen Farben der Puppen und mancher Falter bestens zur Geltung. Es leben auch einige andere Tiere, wie exotische Vögel, besondere Fische (Karpfen und Rochen) im für Besucher verwinkelten Reich.

Hauptattraktion sind natürlich die zahlreichen Falter, welche flatternd oder segelnd durch die warmfeuchte Luft schweben und sich auch mal geschickt auf einem Besucher, oder eben eher ungeschickt zu nah an den zahlreichen Füssen der Menschen auf dem Weg niederlassen. Besonders umsichtige Besucherinnen heben die Falter auf und platzieren sie vorsichtig auf den umliegenden Pflanzen. Es sind so viele Falter hier lebend, dass nicht genügend Futterpflanzen nachwachsen können – daher werden diese einerseits laufend ersetzt, andererseits werden die Falter mit Nektar aus Früchten bedient.

Der berühmteste Wanderfalter, der grosse Monarch, so wird vermutet, verhält sich auf seinen Wanderungen auch nicht mehr wie früher aufgrund der Lichtverschmutzung der Städte. Es gibt jedenfalls weniger Tiere, die ihr ursprüngliches Ziel erreichen.

In der angrenzenden Höhle leben als besondere Überraschung Gliedertiere wie Spinnen und besondere Skorpione. Besucher mit Spinnenangst werden zum Glück rechtzeitig gewarnt.

Es gab an diesem trüben Samstag eindeutig sehr viele Gäste und so beschlossen wir in Gesprächen spontan, dass wir wohl an einem weniger frequentierten Tag gerne einmal wieder kommen.

Im Nocturama mussten sich die Augen einen kurzen Moment an die Dunkelheit gewöhnen. Jedoch käme es in dieser künstlichen Nacht bestimmt niemandem so vor, als wäre man orientierungslos oder unsicher. Die Anlage ist in blaues Licht getaucht, damit man den Eindruck der Nacht verstärken kann. Orientierungslichter am Himmel (künstliche Sterne) sind hingegen grün. Die Nachttiere unterscheiden Farben sowieso kaum oder gar nicht. Erklärende Tafeln sind dezent gelb beleuchtet und richten sich eindeutig an die Besucher und sind von den Tieren weg gewandt. Man hat wirklich den Eindruck, dass hier behutsam mit Licht und Dunkelheit umgegangen wird. Messungen ergaben denn auch Werte zwischen Vollmondhelligkeit (0.2 Lux) und 5 Lux. Untersuchungen haben gezeigt, dass es den Tieren gut geht. Diese werden mit einer künstlichen Tagbeleuchtung (zeitverschoben in der Nacht) in den Schlaf geschickt. Sobald alle Nachttiere in den Höhlen sind, kann man die Beleuchtung wieder ausschalten. Da sich alle am Tag verkriechen, mache es nichts, wenn es bereits bald wieder Nacht ist, sie sehen es nicht und schlafen nach der inneren Uhr lange genug.

Im Gehege befinden sich ausschliesslich Tiere aus Südamerika. Man kennt sich also, auch wenn wir gerade miterleben durften, wie das Faultier von der Pflegerin von den Pfeilen eines stachligen Widersachers befreit werden musste. Nicht überall sind die Tiere immer leicht zu entdecken. Und besonders irritierend sind die Fledermäuse, welche fast hautnah über den Köpfen kreisen und von denen man praktisch nur einen schnellen Schatten wahrnimmt.

Verirrt sich eine Fledermaus ins angrenzende Eulenhaus ist sie ein gefundene Beute. Geschützt sind die Fledermäuse in ihren Kolonien in der begehbaren Höhle des Nocturama. Das ist schon speziell, diese mal so nah zu sehen (aber Achtung, nicht zu nah, es könnte etwas herunter fallen).

Selbst im Nocturama gibt es Wassertiere. Auch Schlangen und Schildkröten. Das beste an der ganzen Führung war jedoch die perfekte Information auf nahezu jede Frage. Unsere Führerin wusste soviel, dass wir alle vermuteten, sie würde Biologie oder Naturwissenschaften studieren. Wie sie erklärte, widmet sie sich jedoch der Juristerei. Ein Beleg dafür, dass auch mit Leidenschaft auswendig gelerntes Wissen überzeugend erklärt werden kann.

Dark-Sky Switzerland: Für einmal erlebten wir die Nacht bei Tag statt umgekehrt.

Eine Reise nach Kerzers in diesen Spezial-Zoo ist aus unserer Sicht empfehlenswert. Lichtgeplagte Stadtmenschen werden feststellen, dass man sich auch an die Dunkelheit wieder neu gewöhnen kann.

Als Mitglied von Dark-Sky hatten Sie diese Einladung per e-Mail oder Briefpost erhalten.
Die Teilnahme war nur mit Anmeldung möglich.

Langjährige Mitglieder helfen uns Porti sparen, wenn sie uns ihre e-Mail mitteilen. Von Neumitgliedern erhalten wir diese bei der elektronischen Anmeldung.

 

GV am Donnerstagabend, 20. März 2014, 19 Uhr in Olten

2014_olten_01Im Hotel Restaurant Aarhof direkt über die Aarebrücke vom Bahnhof Olten. Unsere Mitglieder erhalten Mitte Februar die Anmeldeunterlagen.

Dark-Sky wurde von Mitgliedern aus dem Raum Zürich gegründet und hatte dort auch immer eine starke Unterstützung. Trotz der Nähe zum Bahnhof Oerlikon der bisherigen Versammlung war doch für etliche Mitglieder ein Ungleichgewicht in der Anreise spürbar.

Wir haben uns daher entschieden, einmal die Wohnadressen der Mitglieder auszuwerten.

Die Auswertung der Postleitzahlen aller Adressen hat nebst Zürich eine relative grosse Beteiligung aus dem Raum Basel und Bern und durchaus auch Zentralschweiz ergeben.

Daher wird die GV in diesem Jahr in Olten durchgeführt.

Wir freuen uns auf den gemeinsamen Anlass mit Ihnen.

Besichtigung Vogelwarte Sempach

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So wurde das Thema angekündigt und immerhin 18 Personen fanden den Weg nach Sempach und genossen einen herrlichen Tag bei schönstem Wetter, zunächst im Dunkeln beim Referat, dann aber draussen bei der Voliere und am Seeuferweg, bzw. Anschliessend beim Apéro im nahen Seeland, der übrigens vorzüglich schmeckte.

In der Nacht überqueren tausende Zugvögel meist unbemerkt unser Land. Starke und vor allem exponierte Lichtquellen werden bei schlechter Sicht zu Todesfallen. Wir gaben Ihnen Gelegenheit aus erster Hand Informationen dazu zu hören und die
Vogelwarte Sempach für einmal direkt zu entdecken.

Herr Liechti machte vor allem auf einige, eben nicht allen Zeitgenossen bekannte Tatsachen aufmerksam: die Forschung weiss viel über Vögel, aber längst nicht alles. Die Zugvögel sind zum Teil extreme Langstreckenflieger, bewegen sie sich doch von Kontinent zu Kontinent. Da sie in mehreren Umgebungen zu Hause sind, haben Veränderungen an all diesen Orten einen Einfluss auf die Überlebensfähigkeit dieser Tiere. Der grösste Anteil des Vogelzugs findet Nachts statt. Zur Orientierung werden vielerlei Lichter (Sonne, Mond und Sterne, Polarisation), aber vermutlich auch Magnetische Sinne und evtl. sogar das Schwerefeld der Erde genutzt. Dabei ist entscheidend, dass in einer natürlichen Dunkelheit viel Licht lediglich «Mond» bedeuten kann. Und da, wo bei schlechter Sicht in Nebel oder Wolken Mondlicht ist, da will der Zugvogel hin, denn da ist offener Himmel und freie Sicht.

Dieses Verhalten führt dazu, dass Vögel nachts und bei schlechter Sicht (Dunst, Nebel, Wolken) vermehrt in die Lichtglocken der Orte fliegen und da elendiglich die Orientierung verlieren und teilweise vor Erschöpfung zu Grunde gehen.

Genau dieses Problem können wir durch Nachtabschaltungen oder bessere Beleuchtungen mit kaum Lichtverschmutzung erzeugenden Abschirmungen vermindern.

Die Vogelwarte hegt übrigens nur wenige Zeitgenossen in der Voliere. Sie ist, im Gegensatz zur landläufigen Meinung keine Aufzucht oder Pflegestation, sondern primär eine Forschungsanstalt, welche sich zum grössten Teil privat durch die zahlreichen Einzelspender finanziert. Eine sehr löbliche Institution.

Wer tatsächlich etwas für den Vogelschutz tun will, soll sich doch durch die ausführlichen Broschüren der Vogelwarte informieren. Man kann beim Bauen mit Glas, bei der Beleuchtung und auch bei der Schaffung von Nistgelegenheiten mit wenig Aufwand viel erreichen.

 

Besichtigung der Urania Sternwarte in Zürich am 17.4.2013

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Nach einem ausserordentlich langen Winter wurde rund einen Monat früher das Datum dieses Anlasses fixiert. Mit diebischer Vorfreude hat der Präsident von Dark-Sky Switzerland am Tag selber das Wetter auf seiner Seite gehabt. Niemand musste mehr frieren und die Stimmung war entsprechend angenehm.

Im Movie konnte sich ab halb Acht jede(r) nach eigenem Gusto einen Schluck gönnen. Der Präsident gab eine Budgetanweisung, aber hatte keine Vorbestellung getätigt. Dafür wurden die Mitglieder mit einem Aufkleber gekennzeichnet, um das sonst schon durch die zahlreichen Kunden an den Aussentischen beschäftigte Personal nicht unnötig zu verwirren.

Nach einem kurzen Gruppenfoto ging es im Gänsemarsch die kurze Distanz bis in den Treppenaufgang der Urania, wo uns Demonstrator Urs Scheifele bereits erwartete.
Die rund 250 Stufen legten wir zu Fuss zurück, da der kleine Lift nur für etwa 6 Personen ausgerüstet ist und für unsere Schar viel zu lange gebraucht hätte.

Nach einer kurzen Begrüssung mit Schätzfrage zum Alter der Urania Sternwarte (106 Jahre im 2013) hielt unser Präsident Lukas Schuler eine kurze Einführung über das Ausmass der Lichtverschmutzung in der Schweiz und insbesondere in Zürich. Er verwies auf die Lichtglocke, welche auch während der Earth Hour des WWF durchaus beständig über der Stadt hängen blieb, da sie zu einem grossen Teil aus Strassenbeleuchtungen alimentiert wird, die nicht dunkel geschaltet wurden.

Mit dem Einnachten wurden die auch auf der Urania Sternwarte störenden Kirchturmbeleuchtungen eingeschaltet. Urs Scheifele führte vor, welche Vorbereitungen nötig sind, damit man mit so einem Instrument wie dem grossen Linsenteleskop in der Urania-Sternwarte überhaupt etwas findet. Derweil konnten sich müde Besucher auf den praktischen Sitzen eines grossen Einrichtungshauses zwischendurch ausruhen.

Als erstes Objekt bot sich der Planet Jupiter mit den vier Galileischen Monden an, bevor er sich dem Horizont zuneigen würde. Das Seeing war zwar nicht sehr ruhig, aber um die Atmosphärischen Streifen zu erkennen war die Sicht gut genug. Ob jedoch der rote Fleck anwesend war oder nicht, liess sich kaum ausmachen. Nach Berechnungen im Nachhinein war er es tatsächlich nicht.

Als zweites Objekt hatte sich der Mond höher am Himmel optimal als beinahe Halbmond mit einer deutlichen Licht-Schatten-Grenze eingestellt. Die Wahl des Datums war bei Schuler nicht zufällig auf diese Woche gefallen, er kannte als alter Himmelsbeobachter die Vorteile dieser Mondphase.
Die imposante Kraterstruktur war auch im kleineren Leitfernrohr eindrücklich genug und so hatten meistens zwei Beobachter gleichzeitig etwas davon.

Mit einem herzlichen Schlussapplaus dankten wir Urs Scheifele für seine kompetenten Ausführungen zu allen Belangen. Ihm und seinen Gedankengängen zu folgen war wie immer ein Genuss. Man merkt einfach, dass seine ganze Erfahrung aus Jahrzehnten mit dem mobilen Planetarium Zürich in seine Tätigkeit einfliesst.

Als leidtragender der Lichtverschmutzung betonte Scheifele im Schlusswort, dass es an der Lage der Urania-Sternwarte beinahe unmöglich geworden sei, Galaxien oder lichtschwache Nebel zu betrachten. Die Lichtverschmutzung lasse nur das Beobachten der hellsten Objekte wie den Planeten oder von hellen Doppelsternen zu. Er ist Dark-Sky dankbar, dass wir uns dem Thema annehmen. Ausserdem machte er darauf aufmerksam, dass im Baujahr 1907 nur einige wenige Lichter in der Stadt gebrannt hätten (wohl eher noch Gas als elektrisch). Damals muss die Beobachtertätigkeit an der Urania noch gut möglich gewesen sein, auch wenn diese nie zu Forschungszwecken, sondern immer schon mit dem Auftrag zur Volksbildung aus einer Spende an die Stadt Zürich erstellt worden ist.

Dark-Sky Switzerland wurde 1996 von bewegten Amateurastronomen gegründet, die den Nachthimmel immer mehr in der Lichtsuppe (Lichtverschmutzung) untergehen sahen. Heute ist das Problem vielschichtiger und auch als ökologisches erkannt (Vögel, Insekten, Fledermäuse, Fische und andere lichtempfindliche Tiere und Pflanzen). Im Herbst wird Dark-Sky deshalb an der Vogelwarte Sempach einen Anlass durchführen.

 

Fünfzehn trotzten der Kälte auf dem Weg des Lichts

2012_zug_wappenBericht über die Führung in Zug und Baar

Sehr interessant, aber kalt. So könnte man kurz zusammenfassen, wie Teilnehmer die Führung durch Herrn Urs Rubitschon von den Wasserwerken Zug erlebten. Nicht die Kaltlicht-LED waren das Problem, sondern die Aussentemperatur forderte einige heraus. Zu Beginn sammelte Lukas Schuler von Dark-Sky die Teilnehmerschar von zwei Bussen ein und Herr Rubitschon brachte uns unter eine LED-Strassenleuchte mit tageslichtähnlichen Bedingungen.
Dort konnte Vorstandsmitglied Schuler die Unterschiede der Lichtquellen im Spektrum erläutern und verteilte CD-R Scheiben, die als unbeschriebene Datenträger Licht hervorragend in ihr Spektrum trennen. Man sieht damit ansatzweise, welche Farben eine Lichtquelle aussendet.
Herr Rubitschon hatte fast zu jeder einzelnen Lichtstele, welche meist unterschiedliche Leuchtkörper, bzw. Leuchtkörper verschiedener Hersteller montiert haben, etwas spannendes zu berichten. So hat zum Beispiel eine Strassenleuchte deshalb versagt, weil Schneeschmelzwasser sich sammelt und dann als Eiszapfen über dem Trottoir hängend irgendwann Fussgänger bewirft. Wie bei fast allen Werken war auch hier die Hauptmotivation, Energie einzusparen. Herr Rubitschon meint, die Zeit sei jetzt reif für die LED Technologie. Lange war die Effizienz nicht an die orangen Natriumdampfleuchten (welche seit den 80er Jahren vermehrt die kaltweissen Quecksilberdampflampen ersetzten) herangekommen. Mittlerweile gibt es aber ein grosses Angebot, das sowohl energetisch, als auch unterhaltstechnisch befriedigt. So demonstrierte er zum Beispiel eine Philips Wegbeleuchtung auf dem Radweg zwischen Ammannnsmatt und Schochenmühle, deren LED-Zeilen ganz oder teilweise ausgefallen waren, aber immer noch genügend hell schien. Sobald diese Leuchte den Ansprüchen nicht mehr genügt, wäre es ein leichtes ein LED-Modul auszuwechseln.
Die Rücksicht auf schwache Verkehrsteilnehmer ist Hr. Rubitschon vor allem aus Sicherheitsgründen ein grosses Anliegen. Dennoch fand auch er es nicht optimal, dass dann diese teilweise mit dem Velo ohne Licht auf unsere Gruppe zusteuerte. Hr. Rubitschons Offenheit gefiel uns Teilnehmern. Er sieht die Probleme und die Fehler, die auch in Zug immer noch gemacht wurden, z.B. bei einer Platzleuchte, die eher Fassadenleuchte heissen müsste. Die gröbsten Böcke werden jedoch jeweils korrigiert, so wurde z.B. eine Strassenleuchte extra modifiziert, damit die angrenzenden Wohnungen unbehelligt bleiben.
Nach einem längeren Fussmarsch erreichte unser unentwegtes Grüppchen das LumiMotion Projekt. Mit nur etwas über 30 Watt pro Leuchte wird hier ein Radweg nicht nur mit Licht, sondern mit Licht nach Bedarf versorgt. Ein optischer Sensor erfasst grössere Objekte (vom Bernhardiner aufwärts), welche den Weg begehen oder befahren. Diese Information wird an die nächste Lichtstele übermittelt, welche hierauf das auf 10% Leistung gedimmte Licht auf 100% herauffährt und wiederum die Information an die nächste Leuchte weitergibt.
So nehmen die Lichtkegel die Verkehrsteilnehmer sozusagen in Empfang und fahren erst nach einer Minute das Licht wieder herunter.
Mit diesem Konzept schätze Hr. Rubitschon, kann etwa die Hälfte an Energie eingespart werden (hängt natürlich vom Verkehraufkommen ab). Die Lösung entstand deshalb, weil das BAFU in der Nacht diesen naturnahen Weg zwischen Baar und Zug gerne im Dunkeln gesehen hätte. Die totale Dunkelheit wollte man den lichtverwöhnten Zugern jedoch nicht zumuten. Als grösste Lichtverschmutzer mit hohem Energiebedarf nennt Hr. Rubitschon die Sportplätze. Dennoch ist es sehenswert, mit welchem Engagement die Wasserwerke sich auch um kleinere Installationen und Innovationen kümmern.

Wir sind zuversichtlich, dass wir nicht das letzte Mal von einer vorbildlichen Installation unter Hr. Rubitschons Ägide gehört haben. An dieser Stelle bedanken wir uns herzlich für die ausführliche und interessante Führung und bedauern die Abwesenheit einiger Teilnehmer bei der anschliessenden Verköstigung mit Kürbissuppe.

 

DSS will sich weiter professionalisieren

Am Freitag 4. Mai, fand im Swissôtel in Zürich-Oerlikon die Generalversammlung von Dark-Sky Switzerland statt. Neben den üblichen GV-Traktanden hat DSS-Präsident Marcus Klingler über die Aktivitäten des vergangenen Jahres berichtet. So war DSS an den Umwelttagen in Zürich und Basel erstmals mit neuem Auftritt und einem professionellen Stand vertreten und konnte sich mit vielen interessierten Besucherinnen und Besuchern über das Thema Lichtverschmutzung unterhalten.

Im Januar 2012 hat DSS zudem zu einer Führung zum Luzerner Plan Lumière eingeladen. Rund 40 Personen haben daran teilgenommen und sich über die neusten Entwicklungen von Lichttechnik informiert. Vizepräsident Beat Kohler zeigte dem GV-Publikum einige eindrückliche Fotos der Führung.

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Mario Rechsteiner, Inhaber Firma art light GmbH, sprach über das Thema «Plan Lumière Luzern  Masterplan».

Das vergangene Jahr stand aber auch im Zeichen der strategischen Ausrichtung von DSS. So setzte sich der Vorstand in zwei grossen Workshops intensiv mit den Zielen und weiteren Schritten zur Professionalisierung auseinander. Als erstes Ergebnis hat der Vorstand an der Generalversammlung das neue Leitbild präsentiert. Marcus Klingler bekräftigte auch das langfristige Ziel von 2000 Mitgliedern. «Dies ist nötig, damit sich die Organisation zur Vermeidung von Lichtverschmutzung verstärkt einsetzen und profilieren kann», so Klingler.

Anlässlich der Generalversammlung stand auch die Wahl der Vorstandsmitglieder an. Dieses Jahr verzeichnet der Vorstand drei Austritte. Mit Beat Kohler und Guido Schwarz verlassen zwei verdienstvolle Leistungsträger den Vorstand. Ausserdem verliert DSS mit Claudia Ehrsam die Vertretung in der Region Basel.

Neu konnte Marcus Klingler das DSS-Mitglied Lukas Schuler im Vorstand begrüssen. Weiterhin unterstützen ihn zudem Stefano Klett und Andreas Turina. Für Marcus Klingler ist es eine vordringliche Aufgabe, den Vorstand raschmöglichst auf sieben Mitglieder zu erweitern. Wer sich für ein Engagement im Vorstand interessiert, kann sich an die Geschäftsstelle wenden.

Im Anschluss an die Generalversammlung referierte Mario Rechsteiner, Inhaber Firma art light GmbH und Vize Präsident der SLG zum Thema «Plan Lumière Luzern  Masterplan» und öffnete den Besucherinnen und Besuchern buchstäblich die Augen für Lichtgestaltung im öffentlichen Raum. Beim anschliessenden Apéro im 31. Stock hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit zum Austausch und zum Blick auf das nächtliche Zürich.