Das schöne Wetter im Mai bis Juli 2021 zum Beobachten nutzen

Gerade vor ein paar Wochen hat der Supermond ziemlich viel Aufmerksamkeit erregt, so dass sogar die Nachrichten dieses Phänomen erwähnen und recht gut erklären, was es ist und warum es eine spannende Gelegenheit ist. Falls Sie den Supermond vor ein paar Wochen verpasst haben: keine Sorge, Sie haben eine weitere Chance!

Pink Mond (nicht wirklich pink) am 27. April 2021. ©Liliana Schönberger

Eta Aquariiden Sternschnuppennacht 2021

Obwohl die Eta Aquariiden in der Nacht vom 5.-6. Mai ihren Höhenpunkt erreichten, bleiben sie noch aktiv und sichtbar bei klarem Himmel bis am 28. Mai, mit den besten Chancen im zweiten Teil der Nacht (3.00 – 6.00).
Wie beobachten? Versuchen Sie einen Ort zu finden, der natürlich dunkel ist, ohne viel künstliches Licht. Geben Sie Ihren Augen 15 bis 20 Minuten Zeit, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Die beste Art, Eta Aquariiden zu beobachten, ist, sich auf eine Decke zu legen und in den Himmel zu schauen. Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn nicht sofort etwas passiert! Und schauen Sie nicht alle paar Minuten auf Ihr Handy , sonst müssen sich Ihre Augen wieder neu an die Dunkelheit gewöhnen.
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Merkur und Co.

Merkur wird am 17. Mai 2021 gut sichtbar sein! Er wird auf der westlichen Seite des Himmels (links vom Sonnenuntergang) zwischen 21.30 und 22.20 Uhr auftauchen. Wie kann man ihn finden? Kurz nach Sonnenuntergang wird ein heller Himmelskörper – die Venus – direkt über dem Horizont stehen und mit der Zeit unter die Horizontlinie sinken. An ihre Stelle tritt der Merkur, der viel kleiner und nicht so hell ist wie die Venus. Wenn Sie nach Merkur etwas weiter westlich und hoch in den Himmel schauen, können Sie vielleicht auch den orange-rötlichen Mars entdecken.

Quelle: <https://www.timeanddate.de/astronomie/nachthimmel/schweiz/schaffhausen>

Nächster Supermond 2021

Der nächste Super-Vollmond (also ein Vollmond, der höchstens 360’000 Kilometer vom Erdmittelpunkt entfernt ist) kommt am 26. Mai 2021, also schon bald!
Es lohnt sich, den Mond mit einem Feldstecher zu betrachten, um die Nuancen seiner Topographie zu bewundern. Interessanterweise kommt es bei diesem Super-Vollmond zu einer totalen Mondfinsternis. Diese ist leider in Europa nicht sichtbar, aber Sie können die Finsternis in diesem Livestream verfolgen.

Ringförmige Sonnenfinsternis

Ohne Wolken wird es am 10. Juni möglich sein, eine partielle Sonnenfinsternis zu beobachten. In der Schweiz wird sie nicht sehr spektakulär sein, markieren Sie diesen Tag trotzdem in Ihrem Kalender. Schauen Sie ja nicht direkt in die Sonne! Benutzen Sie unbedingt eine spezielle Sonnenfinsternisbrille oder ein astronomisches Filterglas für diesen Zweck, oder basteln Sie einen Finsternisprojektor aus Papier, wie in dieser Anleitung (Englisch mit Illustration). Die Sonnenfinsternis fängt um 11.30 Uhr an, die maximale Verdunkelung ist um 12.21 Uhr. Dieses Mal sieht die Sonnenscheibe nur leicht angeknabbert aus.

Neumond in Juni und Juli

Ein Neumond ist immer eine gute Gelegenheit, Sterne und Planeten zu entdecken, die während anderer Mondphasen nicht hell genug sind, um gesehen zu werden.
Die Daten für den Neumond: 11. Mai, 10. Juni, 10. Juli.

Dark Sky Switzerland wünscht Ihnen viel Spass beim Sterne- und Planetengucken!

 

Kaum hatten wir diese Seite publiziert, erreichte uns ein wunderbares Beweisfoto für Merkurs gute Abendsichtbarkeit vom 13. Mai 2021.
Herzlichen Dank an Urs Leutenegger für diese spontane Zusendung!

Unser Mitglied Urs Leutenegger war am Zugersee in der Abenddämmerung fündig geworden. Die schmale Mondsichel war fotografisch kein Hin-dernis, weil sie den Himmel erleuchtet hätte, sondern im Gegenteil eher hilfreich, um Merkur zu identifizieren. Deutlich erkennbar ist das Erdlicht, das den ganzen Mond – in seinem Eigenschatten – sichtbar werden lässt. Zusätzlich dramatisieren die Wolken das Bild und heben das Wesentliche hervor.

Technische Info: Objektiv Zeiss 40mm, Belichtungszeit: 1/30s, Blende 8, Empfindlichkeit ISO 320

 

Medienmitteilung: Nationalrat will Insektensterben bekämpfen

Medienmitteilung des Schweizer Bauernverbands, der Naturfreunde Schweiz, apisuisse und Dark-Sky Switzerland vom 17. Dezember 2020

Nationalrat will Insektensterben bekämpfen

Der Nationalrat hat heute die Kommissionsmotion (20.3010) zum Insektensterben angenommen. Am Ursprung dieser Motion stand die Petition «Insektensterben aufklären!», die 2018 von den Naturfreunden Schweiz, apisuisse, Dark-Sky Switzerland und dem Schweizer Bauernverband lanciert worden war und die innert 100 Tagen 165’512 Unterschriften zusammenbrachte. Die heute angenommene Motion verlangt, dass konkrete Massnahmen ergriffen werden, um das Insektensterben einzudämmen. Die Initianten der Petition freuen sich ausserordentlich. Sie ermutigen den Ständerat, die Motion ebenfalls so rasch wie möglich zu verabschieden. Der Schutz der Insekten ist unerlässlich, um den Erhalt unserer Ökosysteme und Lebensgrundlagen zu sichern!

 

 

Herbstanlass 2020

Wenn man den Sternenhimmel betrachtet, steht eine Schönheit vor uns auf, die uns entzückt und beseligt. Und es wird ein Gefühl in unsere Seele kommen, das alle unsere Leiden und Bekümmernisse majestätisch überhüllt und verstummen macht und uns eine Grösse und Ruhe gibt, der man sich andächtig und dankbar beugt.

Adalbert Stifter

Wie klingt die Nacht? Sonntag 22. November im Kultur und Kongresshaus Aarau 14.00 Uhr

Anmeldung, Corona-Schutzkonzept und Lageplan

Bei Ihrer Anmeldung geben Sie bitte eine erreichbare Telefonnummer an, so dass Sie im Falle einer nachträglich nachgewiesenen Ansteckung unter den Teilnehmenden unverzüglich informiert werden könnten.

Wir beschränken die Zahl der Teilnehmenden in dem Saal auf max. 50 Personen und bitten um eine Anmeldung bis zum 14. November.

Es besteht eine Schutzmaskenpflicht. Handdesinfektionsmittel und Ersatzmasken sind vorrätig.

KUK Aarau

 

Rolf Schatz, wie geht es dir?

Zu deinem Pech hat dich letztes Jahr ein bis damals nicht erkanntes körperliches Defizit eingeholt. Du musstest am Herzen operiert werden.
Die Ärzte rieten dir, etwas weniger zu arbeiten, so hast du die Leitung der Geschäftsstelle von Dark-Sky per Ende 2019 niedergelegt.

Seit Bekanntgabe deines Rücktritts ist ein Jahr vergangen. Wie geht es dir jetzt?

«Sehr gut. Ich konnte mich erholen und fühle mich besser denn je. Ich versuche die neu gewonnen Freiräume einzuhalten. Für mich als engagierte Person ist das nicht immer ganz einfach.»

Das freut uns, dass es dir gut geht. Denkst du noch ab und zu an Dark-Sky Switzerland?

«Ja, sehr oft. Beleuchtungsfragen beschäftigen mich fast täglich, das Bewusstsein für den negativen Einfluss auch auf die Gewässerökologie kann und will ich nicht ausschalten.
Ich vermisse auch die gute Zusammenarbeit mit dem Vorstand.»

Was hat sich in deinem Leben verändert durch die neue Freiheit ohne Dark Sky?

«Es bleiben die hektischen Anrufe von Medienleuten aus, die subito einen Termin fordern, um über euch zu berichten.»

Gibt es etwas, was du von Dark-Sky Switzerland in den nächsten 5 Jahren erwartest?

«Ich hoffe, dass ihr das Verbandsbeschwerderecht so nutzen könnt, dass es den besten Effekt für die Sache erzielt und es bei den Baubehörden zur Selbstverständlichkeit wird, das Problem der Lichtverschmutzung zu beachten.»


Anmerkung der Redaktion: Bis hierhin erschien das Interview im Nachtfalter 2020, ab hier folgt die Fortsetzung, die darin keinen Platz mehr fand.


Trotz deines unerwarteten Zwangs zum Rücktritt, denkst du, es gebe theoretisch den idealen Zeitpunkt um ein Amt niederzulegen?

«Für mich war es ein Glücksfall, dass der Verein den Meilenstein Aufnahme in die Liste der Organisationen mit Verbandsbeschwerderecht noch zu meiner Zeit erreicht hat. Ich war ja von Anfang an bei diesem Vorhaben mit dabei.
Gleichzeitig stellte das Erreichen des Etappenziels eine neue Herausforderung dar, der ich mich nun nicht mehr stellen muss.»

Was wünschst du deiner jungen Nachfolgerin Florine Leuthardt auf der Geschäftsstelle?

Biss, Durchhaltewillen und das nötige Augenmass.

Wenn du ein neues Mitglied für den Vorstand vorschlagen könntest, welche Qualifikation oder Berufsgruppe würdest du uns empfehlen?

Zur Zeit fehlt es euch an nichts aus meiner Sicht.

Gibt es sonst etwas, was du uns noch mitteilen willst?

Im guten Geist des Vorstands wie bisher weiter machen und erfolgreich bleiben.

Danke Rolf, für deinen grossen Einsatz bei Dark-Sky Switzerland – und bleib gesund!

 

Analyse der Lichtemissionen der Schweiz 2019 – weiterhin Zunahme der Lichtverschmutzung

Messungen seit sieben Jahren verzeichnen eine Zunahme der Lichtemissionen. Die lichtstarken LED-Leuchten und das fehlende Bewusstsein über Wirkungen der Lichtverschmutzung begünstigen diesen Effekt. Darum fordert Dark-Sky Switzerland die seit 2017 versprochene Vollzugshilfe des Bundes für Kantone und Gemeinden. Konkrete Ansätze zum Schutz der Nachtlandschaften sind zentral für den Erhalt der Artenvielfalt und der Gesundheit.

Dark-Sky Switzerland publiziert jedes Jahr die Lichtemissionen der Schweiz. Mit der Methode der absoluten Lichtstärke und relativen Leuchtdichte entsteht eine wissenschaftlich anerkannte Messreihe. Während die Lichtstärke über die Messperiode um 0.5% pro Jahr zunimmt, schrumpft die dunkle Schweiz um 3.9% pro Jahr (fast soviel wie der Kanton Freiburg).

LED-Technologie ist energieeffizient aber nicht unbedingt förderlich für Tiere und Mensch

Lukas Schuler, Naturwissenschafter und Präsident von Dark-Sky Switzerland, meint: «Diese Entwicklung sei auf saisonale (Schnee/Nebel) und temporäre (Grossbaustellen) Effekte und den Technologiewandel (LED) zurückzuführen.» Die LED Technologie ist energieeffizient, wird aber leider verschwenderisch und nicht immer bedarfsgerecht eingesetzt. Darunter leiden Tiere und Pflanzen. Lichtverschmutzung stört ebenso den menschlichen Tag-Nacht-Rhythmus, was gesundheitliche Folgen hat (Zusammenhänge mit Medikamentenkonsum, Übergewicht, Depressionen/Suizid, Brust-, Prostata und Darmkrebs wurden international in hell beleuchteten Städten nachgewiesen).

Dark-Sky Switzerland begrüsst die parlamentarischen Vorstösse der vergangenen Wochen.

Politische Vorstösse auf eidgenössischer und kantonaler Ebene haben die Dringlichkeit des Anliegens  erkannt. Die Motion «Das Insektensterben bekämpfen» wurde vom Bundesrat bereits positiv aufgenommen. Dark-Sky Switzerland begrüsst zudem die Motion der Nationalrätin Delphine Klopfstein-Broggini (GP, GE), die den Einsatz der zur Verfügung stehenden Mittel zum geographischen, technologischen und gesellschaftlichen Wandel in eine umweltverträgliche Nutzung von Kunstlicht im Aussenraum fordert. Gleichzeitig wurde im Kanton Zürich eine Parlamentarische Initiative mit klaren Änderungen im Planungs- und Baugesetz lanciert, die ebenfalls in diese Richtung zielt.

Info-Box

Dark-Sky Switzerland setzt sich für den Erhalt der natürlichen Nachtlandschaften und der Artenvielfalt und den Schutz des Menschen vor Lichtverschmutzung ein. Dark-Sky Fachexperten sind seit mehr als zwanzig Jahren aktiv in der Sensibilisierung der Bevölkerung und der Beratung von Planungs- und Baugremien tätig. Die Dark-Sky Bewegung ist in der International Dark-Sky Association zusammengeschlossen und konnte 2020 die erste Dark-Sky Nation, das Niau Atoll im Pazifik auszeichnen.

Quellen:

[1] Nachtkarte der Schweiz von 2019, Dark-Sky Switzerland

[2] Die durchschnittliche Lichtstärke der Schweiz bei Nacht hat 2019 gegenüber dem Vorjahr um 1.1% zugenommen.

[3] Die nachtdunkle Fläche ist gleichzeitig um 2.3% geschrumpft.

Methode: Wissenschaftliche Publikation vom 11. Juli 2018