Degradierung eines eindrucksvollen Bergmassivs: Beleuchtung des Stockhorns

Mit Schrecken haben aufgebrachte Bürger festgestellt, dass vom Thuner Hausberg Stockhorn aus, zusätzlich zur bestehenden Beleuchtung, in Zukunft zwei starke Scheinwerfern strahlen werden!

2002-04-02_stockhorn-projektiert© 2002 Ekkehard Stürmer.
2. April 2002, 4.5 min, 100 ASA.

Es sollen aussen an den Aussichtsfenstern eines Tunnels in der Nordwand Lampen angebracht werden, die die Fenster von ferne wie „Augen“ leuchten lassen. Damit wird das eindrucksvolle nächtliche Panorama erheblich gestört und das Stockhorn zum Werbeträger der Stockhornbahn AG degradiert. Damit leidet nicht nur die Attraktivität der Region, sondern die Beleuchtung stellt auch eine Gefahr für nächtlich ziehende Vögel dar (siehe Störung nächtlich ziehender Vögel durch künstliche Lichtquellen).

Bitte teilen Sie der Betriebsleitung der Stockhornbahn AG mit, was Sie von diesen unverantwortlichen Beleuchtungsplänen halten.

Mit einem guten Beispiel geht die Säntisbahn voran und schaltet die Beleuchtung ab (siehe Newsmeldung).

 

Aktuelles Forschungsgebiet: Auswirkungen von Lichtverschmutzung auf die nächtliche Natur

Ende Februar 2002 fand in Los Angeles eine Konferenz zum Thema ‚Ökologische Konsequenzen von nächtlicher Aussenbeleuchtung‘ statt. Führende Wissenschafter aus der ganzen Welt präsentierten den aktuellen Wissensstand dazu. Dass Lichtverschmutzung einen negativen Einfluss auf die Natur hat ist unbestritten, dies zeigen die bisherigen Forschungsarbeiten zu diesem Thema. Viele Zusammenhänge sind jedoch noch unbekannt und müssen noch erforscht werden.

Am Symposium DARK SKY 2002 in Luzern im September ist diese Problematik auch ein wichtiges Thema.

Zusammenfassungen (auf Englisch) der einzelnen Beiträge sowie eine sehr gute Literaturzusammenstellung finden sie auf der Konferenzwebseite von Ecological Consequences of Artificial Night Lighting.