Antwort Regierungsrat Kanton Zürich – 145. Motion (Raumentwicklung und Nacht)

Auszug aus dem Protokoll des Regierungsrates des Kantons Zürich
Sitzung vom 12. Februar 2020, KR-Nr. 351
145. Motion (Raumentwicklung und Nacht)

Der Regierungsrat wurde eingeladen, dem Kantonsrat die gesetzlichen und richtplanerischen Grundlagen zu unterbreiten, damit natürlich dunkle Landschaften geschont und aktiv gefördert werden.
Der Regierungsrat anerkennt den Handlungsbedarf im Bereich der Lichtemissionen und unterstützt deshalb das grundsätzliche Anliegen der Motion.
Der Regierungsrat beantragt dennoch dem Kantonsrat, die Motion KR-Nr. 351/2019 abzulehnen. Er ist jedoch bereit, den Vorstoss als Postulat entgegenzunehmen.

Motion Insektensterben im Nationalrat eingereicht

Das von den vier Verbänden Naturfreunde Schweiz, Apisuisse, Schweizerischer Bauernverband und Dark-Sky Switzerland mit der Petition Insektensterben angestossene Anliegen ist in der parlamentarischen Politik angekommen und wird voraussichtlich am 19. März im Nationalrat beraten, nachdem die Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie des Nationalrats den Antrag gestellt hat.

Die Parlamentsdatenbank gibt Auskunft über die vier Punkte des formulierten Antrags der Kommission an den Bundesrat.

» 20.3010 MOTION Insektensterben bekämpfen

 

Grüne Schaffhausen – Lichtverschmutzungsinitiative «Mehr Raum für die Nacht»

Die Grüne Partei Schaffhausen ist sehr erfreut über den starken Zuspruch aus der Bevölkerung zur kantonalen Lichtverschmutzungsinitiative «Mehr Raum für die Nacht». Es dauerte nur etwas mehr als vier Monate bis die nötige Unterschriftenanzahl zusammen gekommen ist.

» Lichtverschmutzungsinitiative «Mehr Raum für die Nacht»

 

EcoWatch – Glühwürmchen sind durch Lebensraum-Verlust, Lichtverschmutzung und Pestizide vom Aussterben bedroht

Dark-Sky Switzerland: frei aus dem Englischen übersetzt.
Original-Artikel: 
Fireflies Face Extinction From Habitat Loss, Light Pollution and Pesticides, Study Says, weitere Links im Text verweisen auf Original-Texte auf Englisch.

Weniger zauberhafte Sommernächte durch menschenverursachte Bedrohungen.

Eine in Bioscience publizierte Studie wollte die grössten Bedrohungen für die weltweit rund 2’000 Leuchtkäfer-Arten bewerten. Während für die meisten Arten wenig bekannte Daten über die Populationen der auffällig leuchtenden Käfer existieren, haben Feldforscher in den letzten Jahren Rückgänge beobachtet.

«Wir schauten uns um und sagten, hm, es sind nicht mehr so viele Glühwürmchen um uns herum wie früher», meint Studienautorin und Biologie-Professorin der Tufts Universität, Sara Lewis, die gemäss Popular Science die meiste Zeit ihrer Karriere mit dem Studium der Paarungsrituale von einigen Leuchtkäferarten verbrachte.

So beauftragte 2018 die Internationale Vereinigung für Naturschutz (IUCN) eine Leuchtkäfer-Fachgruppe, den Zustand der leuchtenden Insekten zu deren Erhalt bewerten. Als Teil ihrer Arbeit haben sie eine Befragung an 350 Mitglieder des Internationalen Leuchtkäfer-Netzwerks versandt, um die Hauptrisiken für die ihnen bekannte Art zu benennen.

Und die Antwort?
Lebensraum-Verlust, Kunstlicht und Pestizide, in dieser Reihenfolge.

Lebensraum-Verlust

«Viele Wildtierarten verschwinden, weil ihr Lebensraum schrumpft», sagt Lewis in einer Tufts Pressemitteilung, «also war das für uns keine grosse Überraschung, dass Lebensraum-Verlust als grösste Bedrohung betrachtet wurde.»

Jedoch sind einige Leuchtkäfer-Arten besonders empfindlich, weil sie sehr eigene Umgebungen brauchen. Der malaysische Leuchtkäfer Pteroptyx tener, bekannt für seine synchronisierten Lichtshows, benötigt Mangroven für sein Überleben. Frühere Forschung hatte einen Rückgang dieser Art bei der Abholzung der Mangroven-Wälder für Palmöl-Plantagen und Aquakultur-Farmen festgestellt.

Lichtverschmutzung

Kunstlicht ist ein Hauptproblem für Glühwürmchen, weil sie ihre bekannte Biolumineszenz für die Partnersuche einsetzen – und helle von Menschen gemachte Lichter können diese Locksignale unterbrechen.

«Zusätzlich zur Störung des natürlichen Biorhythmus – inklusive unseres eigenen – bringt Lichtverschmutzung die Glühwürmchen Paarungsrituale ziemlich durcheinander», sagt Studien-Mitautor und Doktorand in spe Avalon Owens in der Pressemitteilung.

 

Pestizide

Die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln wie Organophosphate und Neonicotinoide bedroht Glühwürmchen, vor allem in ihren Larvenstadien, wenn sie bis zu zwei Jahren unter Boden oder unter Wasser verbringen. So sind sie besonders empfindlich auf Pflanzenschutzmittel die in Wiesen oder Böden enden, gemäss Popular Science.

Während mehr exakte Forschung über die Wirkung dieser Chemikalien auf Glühwürmchen nötig ist, erlaubt Beobachtung die offensichtliche Feststellung, dass sie schädlich für Leuchtkäfer sind, wie auch für viele anderen Insekten, erklärte die Tufts Pressemitteilung.

 

Insektensterben

Allerdings widerspiegelt sich der Schwund der Glühwürmchen in der ganzen Insektenklasse. Eine Studie von November 2019 warnte, dass 41 Prozent der Insekten vom Aussterben bedroht sind, was zu einer Kettenreaktion zur «Auslöschung der Insekten» führen könnte mit ernsthaften Konsequenzen auf den Menschen und anderes Leben auf der Erde.

Dave Goulson, Biologie-Professor an der Universität Sussex der diese Studie leitete, erklärte CNN der Lebensraum-Verlust und Pestizide seien die Hauptursachen für den Rückgang der Insekten.

«Natürlich sind Glühwürmchen besonders empfindlich auf Lichtverschmutzung, vermutlich stärker als jede andere Insektengruppe, also macht es Sinn dass diese ebenfalls als wichtiges Problem anerkannt wird.», sagte Goulson.

Lewis drückte die Hoffnung aus, dass die Glühwürmchen im Rampenlicht den Schwund der Insekten im Allgemeinen ins Bewusstsein rufen könnten und den Willen verstärkt, sie zu retten.

«Glühwürmchen sind Insekten, die eine breite Unterstützung finden», sagte sie Popular Science.