SBB setzt sich für die Reduktion der Lichtverschmutzung ein

Zusammenarbeit mit Dark-Sky Switzerland ist im Gange
Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) bemüht sich zusammen mit Dark-Sky Switzerland (DSS) eine Lösung zu finden, um die neue Lichtgestaltung der Regionalbahnhöfe effizient und sinnvoll zu gestalten. Der Vorstand von DSS zeigt sich sehr erfreut über das Verantwortungsbewusstsein und die konstruktive Diskussionsbereitschaft der SBB.

 

Ausstellung: Nachtleben – Geheimnisse der Finsternis

Ausstellung im Naturmuseum Olten
18. August – 30. Dezember 2001

Die Sonne versinkt unter dem Horizont, das Reich der Nacht erwacht. Für das Riesenheer der dämmerungs- und nachtaktiven Tiere beginnt der „Tag“. Sie alle haben in der Dunkelheit eine ökologische Nische gefunden, die ihnen das Überleben ermöglicht. Für Nachtschläfer gilt es nun, sich durch besondere Verhaltensweisen vor dem Gefressenwerden zu schützen. Geheimnisvolles Leben in der Finsternis findet sich nicht nur in der Nacht. Auch Höhlenbewohner und die Lebewesen in den lichtlosen Tiefen der Ozeane sind an das Leben im Dunkeln perfekt angepasst. Die Ausstellung beleuchtet das Leben dieser Nachtgeschöpfe, ihre spektakulären Sinnesfähigkeiten und beschäftigt sich mit dem Phänomen des Schlafes sowie den Folgen einer neuen Umweltplage, der Lichtverschmutzung.

Naturmuseum Olten mit Öffnungszeiten

Denkwürdige Bahnhofspläne der SBB

Wie man der Ausgabe 5/2001 der SBB Zeitschrift Via entnehmen kann, möchten die Schweizerischen Bundesbahnen in den nächsten fünf Jahre ihre 620 Regionalbahnhöfe umgestalten.

Unsinnigstes Element stellt dabei der sog. „Railbeam“ dar. Ein acht Meter hoher Mast der von unten (!) beleuchtet werden soll! Die SBB möchte damit den Bahnhof mit indirektem Licht erhellen. Mehr Sicherheit als eine sinnvoll angebrachte, direkte Beleuchtung von oben gibt dies aber auf keinen Fall. Teilen Sie der SBB und den Medien mit, was Sie von diesem unsinnigen Plan halten.

 

Lob für Säntisbahn

Weil das Ostschweizer Expo.02-Projekt „au’art“ auf dem Säntis Vögel gefährdete, ist die Beleuchtung des Objekts abgeschaltet worden, wie Säntisbahn-Betriebsleiter Paul Christen erklärte. Nachdem Angestellte fünf tote Bergfinken gefunden hatten, suchte Christen Rat bei Fachleuten.

Tatsächlich könne in nebligen Nächten ein sogenannter Leuchtturmeffekt auftreten, bestätigt Felix Liechti von der Vogelwarte Sempach. Leuchttürme oder sogenannte Sky-Beamer, wie sie von Diskotheken zu Werbezwecken verwendet werden, führen zu Verhaltensänderungen bei nachts ziehenden Vögeln.

In der Nacht orientieren sich die Vögel an einer Lichtquelle. Es sei schon vorgekommen, dass ganze Vogelschwärme verendeten, weil sie orientierungslos gegen einen Leuchtturm flogen. Bei angestrahlten Bergspitzen könne dies ebenfalls geschehen, sagte Liechti.

Neue Stadtbeleuchtung für Zürich

Am Montag, 18. Juni 2001 stellte Herr Eberhard, Direktor Amt für Städtebau, in Zürich an der Fabrik am Wasser die Neugestaltung der Zürcher Innenstadt vor. Darin enthalten sind neben selbstleuchtenden Tramhaltestellen an Parade- und Bahnhofsplatz auch von unten beleuchtete Bäume an der Bahnhofsstrasse! D.h. alle bisher gegen oben abgeschirmten Strassenlampen sollen entfernt werden und durch im Boden eingebrachte Scheinwerfer ersetzt werden, die ausschliesslich nach oben leuchten!

Eine Delegation von Dark-Sky Switzerland war an der Vorstellung anwesend und hat auf die Problematik der damit verbundenen Lichtverschmutzung aufmerksam gemacht. Die Problematik war der Stadt bisher unbekannt, wurde aber mit Interesse aufgenommen. DSS hofft nun auf die Einsicht der Stadtplaner, damit Zürich weiterhin eine Vorbildsrolle einnimmt und die Lebensqualität der Bevölkerung und Lebewelt in und um Zürich nicht beeinträchtigt wird.

Gesetz gegen Lichtverschmutzung in Katalonien einstimmig angenommen

Am 16. Mai 2001 wurde ein Gesetz zur Vermeidung von Lichtverschmutzung im katalonischen Parlament von allen politischen Parteien mit 131 zu 0 Stimmen ohne Absenzen angenommen. Gesetze zur Eindämmung von Lichtverschmutzung gibt es erst in der Lombardei (Italien) und in Fauquier County (Virginia USA) und um einige grosse Observatorien.

Eine Übersetzung wird in den nächsten Wochen vorliegen, wer den Gesetzestext schon mal auf Spanisch oder Katalonisch einsehen möchte kann dies tun.