Beobachter – Bundesbahnen: Zu viel Licht ins Dunkle

Mit futuristischen Lichtsäulen wollen die SBB die Sicherheit auf Bahnhöfen erhöhen – und gefährden dabei die Zugvögel.

Mitternacht im solothurnischen Bettlach. Der letzte Zug Richtung Olten ist überfällig. Ein einsamer Reisender wartet auf Gleis 1 und raucht. Einzig der surrende Selecta-Automat, der mit Kleingeld gefüttert werden will, durchbricht die Stille. Insekten tanzen vor einer hell beleuchteten Säule. Sie gleicht einem Miniaturhochhaus mit heruntergelassenen Storen, durch deren Lamellen Licht nach aussen dringt.

Railbeam heisst die rund acht Meter hohe Säule, die von vier Spotleuchten angestrahlt wird. Sie ist das Wahrzeichen der neu gestalteten Regionalbahnhöfe. Insgesamt 619 Stationen wollen die SBB bis in vier Jahren umgestaltet haben, Kostenpunkt: 340 Millionen Franken. Die Bahnhöfe sollen dadurch angenehmer wirken und mehr Sicherheit ausstrahlen.

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Gesetz gegen Lichtverschmutzung in Katalonien einstimmig angenommen

Am 16. Mai 2001 wurde ein Gesetz zur Vermeidung von Lichtverschmutzung im katalonischen Parlament von allen politischen Parteien mit 131 zu 0 Stimmen ohne Absenzen angenommen. Gesetze zur Eindämmung von Lichtverschmutzung gibt es erst in der Lombardei (Italien) und in Fauquier County (Virginia USA) und um einige grosse Observatorien.

Eine Übersetzung wird in den nächsten Wochen vorliegen, wer den Gesetzestext schon mal auf Spanisch oder Katalonisch einsehen möchte kann dies tun.

 

Lichtverschmutzung – Wie die Nacht zum Tag wird

von René Kobler, dipl. Arch. ETH/SIA und Mitglied bei Dark-Sky Switzerland und Philipp Heck, Präsident Dark-Sky Switzerland, erschienen im Original am 25. April 2001 auf astroinfo.ch

Haben Sie sich auch schon gefragt, weshalb ein dunkler, mit Sternen übersähter Himmel immer seltener wird? Wussten Sie, dass jedes Jahr unzählige Zugvögel aus dem gleichen Grund sterben? Der Grund dafür ist die künstliche Aufhellung des Nachthimmels, die sogenannte Lichtverschmutzung. Dieser Artikel zum Thema Lichtverschmutzung ist nicht abschliessend, soll aber vor allem auf die Ernsthaftigkeit dieser Thematik hinweisen.

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Lichtverschmutzung in Städten (hier Zürich) sind ein grosses Problem. Die Lichtglocke von Zürich ist sogar noch von den Alpen aus sichtbar. © Ph. Heck.

Hauptquellen der Lichtverschmutzung sind Aussenbeleuchtungen, die gegen oben nicht abgeschirmt sind und somit den Himmel aufhellen. Ein grosser Teil davon sind Fassaden und Werbeobjekte, die von unten her angeleuchtet werden (anstatt von oben).

Von Ferne betrachtet könnte der Ausdruck „Lichtverschmutzung“ als nichtig abgewertet werden. Wir können aber aus eigener Erfahrung berichten, dass jeder, der sich länger als 10 Minuten mit diesem Thema beschäftigt, sich erstaunt darüber zeigt, wie wenig ihm dieser schleichende Prozess bewusst war, und dies bei näherer Betrachtung auch als echtes Problem erkennt.

Eigengoal vieler Fachkräfte
Vorweg genommen sei, dass die in letzter Zeit zu beobachtende Tendenz, Fassaden in der Nacht mit Scheinwerfern zu beleuchten, nicht immer auf Freude stösst, da nicht alle Leute sachlich nachvollziehen können, wieso man die Nacht zum Tag machen soll. Abgesehen davon gibt es in Mitteleuropa mittlerweile Bauprojekte, die mit Aussenbeleuchtungen versehen sind, die bei den Verantwortlichen geradezu ihre eigene fachliche Disqualifikation aufzeigen, weil anscheinend unter Lichtgestaltung „je stärker desto besser“ verstanden wird.

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Hier ein ganz schlechtes Beispiel: Bei der Waschanstalt in Wollishofen (Kanton Zürich) blenden die im Boden eingebrachten Lampen direkt und erhellen nicht den Weg sondern die Sträucher; der Rest des Lichts wird in den Himmel abgestrahlt! © Ph. Heck

Gesetze gegen Lichtverschmutzung
In einigen europäischen Ländern wie Italien und Spanien, wie auch in Teilen der USA, werden aktuell Gesetze eingeführt, die versuchen, die Lichtverschwendung in den Griff zu bekommen. Länder wie die Schweiz und Deutschland sind in diesem Bereich aber Entwicklungsländer.

Dark-Sky Switzerland (DSS) und die Initiative gegen Lichtverschmutzung (Deutschland) sind nichtstaatliche Organisationen, die dem weltweiten Dachverband gegen die Lichtverschmutzung (International Dark-Sky Association, IDA) angeschlossen sind. Es bestehen seitens dieser Gesellschaften Bemühungen, entsprechende Gesetze auch in der Schweiz durchzusetzen.

2001-04-25_karte_chDie Schweiz bei Nacht: Die Satellitenaufnahme von 1993 zeigt das von der Schweiz nach oben abgestrahlte Licht. Auch von den dunklen Orten sieht man die Lichtglocke von stark verschmutzten Gebieten. © Dark-Sky Switzerland.

Licht verbessert die Lebensqualität – aber wieviel davon?
Niemand stellt die Notwendigkeit von Beleuchtungen in der Nacht in Frage. Vor allem aus sicherheitstechnischen Gründen müssen solche installiert werden. Die Frage ist aber, wie man dies umsetzt und ob es sie manchmal sogar überhaupt braucht. Mit Ausnahme der öffentlichen Strassenbeleuchtung sind nahezu über 90% der Aussenbeleuchtungen falsch konzipiert. Technisch ist dies leicht nachvollziehbar. Die meisten Lampen besitzen keine oder nur eine ungenügende Abschirmung nach oben. Dasjenige Licht, das Richtung Himmel geht, ist energietechnisch verloren, denn es leistet keinen Beitrag an den Boden, wo ja die Beleuchtung eigentlich hinscheinen sollte. Ganz schlimm sind Fassadenbeleuchtungen, denn diese werden meistens von unten nach oben gerichtet. In einem solchen Fall geht sogar bis zu 90% der eigentlichen Energie verloren.

China müsste 750 neue Atomkraftwerke bauen
Auch wenn Energiesparen zur Zeit kein Thema zu sein scheint, heisst dies nicht, das wir keine Möglichkeit hätten, dies trotzdem zu tun. Vor allem in der Schweiz stehen wir weltweit an hoher Stelle betreffend elektrischen Energieverbrauch pro Kopf. Die Schweiz kann sich dies finanziell leisten, aber nicht, wenn sie als Vorbild für andere Länder betreffend Energieverbrauch dastehen will. Würde man den gleichen pro Kopf Verbrauch an elektrischer Energie z.B. auf China umrechnen, müssten dort nochmals 750 Atomkraftwerke erstellt werden

Einsparungen in Milliardenhöhe
Japan verfügt über Studien, die nachweisen, dass im Milliardenbereich (CHF) elektrische Energie eingespart werden könnte, wenn Aussenbeleuchtungen sinnvoll und technisch richtig eingesetzt würden – wohlbemerkt bei gleicher oder sogar noch besserer Beleuchtungsqualität.

Folgende Punkte stehen im Zusammenhang:

Ökonomische Vorteile
Einsparungen in Unterhaltskosten und Energieverbrauch. Dies ist übrigens auch im Sinne des schweizerischen Energiegesetzes, wird aber leider heute nur teilweise in der Praxis umgesetzt.

Ein Beispiel: Wegen des schweizerischen Energiegesetzes wird von Bauherren verlangt – mit beachtlicher Kostenfolge – Häuser aufwendig zu isolieren. Dies erklärt übrigens auch einen Teil der hohen Baukosten. Für ein 4 Familienhaus bedeutet dies den Beizug eines Bauphysikers, damit die Werte so gut sind, dass man z.B. im Engadin mit einer 30 KWh Ölheizungsanlage auskommt. Dies ist eigentlich auch in Ordnung.

Aber auf der Gegenseite dürfen dort private Villen, die dazu nur noch wenige Wochen im Jahr bewohnt sind, mit einer 30KWh Aussenbeleuchtung angestrahlt werden. Auf der einen Seite spart man mit aufgezwungener Kostenfolge, auf der anderen Seite wirft man das Geld wieder hinaus. Das macht keinen praktischen Sinn, und sollte an der Bewilligungsschnittstelle einmal hinterfragt werden.

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Lichtverschmutzung in Europa: rot steht für sehr stark, blau für wenig und schwarz für keine Lichtverschmutzung. © Blackwell Science. Quelle: Light Pollution in Italy, Pierantonio Cinzano.

Sicherheitsgewinn
Blendfreie Lampen erhöhen die Sicherheit. Die Auffassung, je mehr Licht, desto besser, ist grundlegend falsch. Dies bemerkt man z.B. bei entgegenkommenden Fahrzeugen mit aufgeblendetem Licht, denn man sieht nicht mehr, was sich dahinter befindet. (z.B. Wild)

Kultureller Gewinn
Erhaltung des Anblicks des Sternenhimmels als Inspirationsquelle und Erbe der Menschheit (UNESCO) und eine Verbesserung der Lebensqualität durch ein blendfreies nächtliches Umfeld: Dies ist immerhin eine UNESCO Definition.

Ökologische Verbesserung
Bessere Integration der Tier- und Pflanzenwelt in die technische Zivilisation durch abgeschirmte Lampen und dunkleren Himmel. So sterben jedes Jahr sehr viele Zugvögel, weil sie von in den Himmel strahlendem Licht in die Irre geführt werden. (Der Einfluss des Lichts auf Zugvögel wurde von Prof. Dr. Bruno Bruderer von der Vogelwarte Sempach wissenschaftlich untersucht.)

Touristische Attraktivität
Viele ländliche Regionen und Berggebiete sind touristisch attraktiv, weil gerade die Natur so speziell zur Geltung kommt. Dazu gehört auch der Charakter der einzelnen Dörfer. Eine übermässige Nachtbeleuchtung würde dort eher fremd und sogar aufdringlich wirken, als dass sie einen positiven Beitrag zur Landschaftsgestaltung leisten würden.

Ökonomischer Sinn
Wenn man die Betriebsstunden zusammenzählt, in denen viele Lampen unnötig brennen, kann man oft nur zur Erkenntnis der sich finanziell leistbaren Energieverschwendung kommen.

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Die Lichtverschmutzung auf unserem Planeten. Ein Komposit aus mehreren Satellitenaufnahmen. © C. Mayhew & R. Simmon (NASA/GSFC), NOAA/NGDC, DMSP Digital Archive.

Schön oder nicht schön?
Der Wichtigkeit halber sei nochmals auf die Art des Prozesses dieser Problematik hingewiesen: Die Lichtverschmutzung und deren Energieverschwendung sind „leider“ nicht spektakulär. Wenn sie es wären, würde man sich dessen eher bewusst werden. Über einen längeren Zeitraum betrachtet, ist der Schaden aber unübersehbar.

Auf nur schön oder nicht schön zu achten reicht leider heutzutage nicht mehr, wenn es um die Veränderung unserer Welt geht.

Wir möchten zum Schluss gerne ein Zitat eines unbekannten Architekten abgeben, der sich über die Gleichgültigkeit der Menscheit betreffend künstlicher Veränderung der Umwelt erboste:

René Kobler: «Selbst ein Quadratmeter Natur, ist so kompliziert und wunderschön geschaffen worden, dass es sich der Mensch nicht anmassen darf, jemals das Wissen zu haben, so ein Kunstwerk übertreffen zu können.
Sollte er jedoch die Notwendigkeit haben, dieses zerstören zu müssen, muss er sich sehr genau überlegen, ob er die Berechtigung dazu hat und was er an dieser Stelle dafür hin setzt. Ansonsten soll er es besser so lassen, wie es ist.»

 

Mehr Licht – mehr Sicherheit?

Dark-Sky Switzerland: Der Schein trügt – Manchmal ist weniger mehr.

von Philipp Heck – Original erschienen in der MorgenWelt Wissenschaft am 29. November 1999

Auf den ersten Blick scheint der Zusammenhang klar: Je mehr Licht, desto größer die Sicherheit. Hell erleuchtete Straßen erhöhen die Verkehrssicherheit. Die möglichst vollständige Ausleuchtung jedes Winkels in unseren Städten schützt vor Kriminalität. Doch eine Reihe von Studien – und nicht zuletzt auch die Alltagserfahrung – deuten auf einen komplexeren Zusammenhang hin: Entscheidend für die Sicherheit ist demnach nicht grundsätzlich mehr Licht, sondern eine der jeweiligen Situation angepasste Beleuchtungslösung. Und das kann mitunter sogar bedeuten, dass die Beleuchtung zu reduzieren wäre.

Eine vom amerikanischen Justizministerium durchgeführte Studie belegte bereits 1977, dass es keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen Kriminalität und Beleuchtung gibt. Ähnliche Untersuchungen aus anderen Ländern bestätigen seither immer wieder dieses Ergebnis. Manches deutet in den letzten Jahren sogar darauf hin, dass eine Zunahme von Kriminalität in Städten und Ballungsräumen zu verzeichnen ist – bei gleichzeitiger Intensivierung der Außenbeleuchtung! Wie die Studien zeigen, nimmt bei zunehmender Beleuchtung zwar die Angst der Bevölkerung vor Verbrechen ab, die Verbrechen selbst geschehen jedoch unabhängig davon.

Bei der Planung von Außenbeleuchtungen empfiehlt es sich deshalb Ziel und Zweck der Ausleuchtung stärker als bisher zu hinterfragen. Außerdem gilt es, die lokalen Gegebenheiten zu beachten und diese in die Planung einzubeziehen. Wichtig ist dabei vor allem, Blendungen und die Entstehung von Schlagschatten zu vermeiden – sonst kehrt sich der Effekt der Beleuchtung nämlich ins Gegenteil um: Einbrüche und Überfälle werden nicht erschwert, sondern sogar erleichtert. Ein geblendeter Passant oder Anwohner erkennt potenzielle Täter wesentlich schlechter oder gar nicht. Schlagschatten verschaffen Kriminellen eine zusätzliche Tarnung.

Der direkte Blick in die Leuchtquellen sollte daher stets durch den Einsatz von Blenden vermieden werden. Wegbeleuchtungen sollten, ihrem Zweck entsprechend, den Weg beleuchten – und nicht die Hauswände oder gar den Nachthimmel. Und Schlagschatten werden nicht durch immer hellere Lampen, sondern durch den Einsatz vieler – nur mäßig heller – Lichtquellen vermieden. Effektiv sind auch Beleuchtungen, die an Bewegungsmelder gekoppelt sind, weil sie nur dann erstrahlen, wenn sie wirklich benötigt werden.

Für die Straßenbeleuchtung gelten die gleichen Grundsätze: Es gilt, Blendung und Schlagschatten zu vermeiden. Gefährliche Passagen – wie enge Kurven oder Fußgängerübergänge – müssen natürlich auffällig beleuchtet werden. Die Signalwirkung dieser Abschnitte wird aber noch erhöht, wenn die übrige Beleuchtung angemessen reduziert wird. Eine gleichförmige Ausleuchtung der Straße kann außerdem, wie wiederum Untersuchungen aus den USA belegen, zu einer verminderten Aufmerksamkeit führen, da sie die Autofahrer in trügerische Sicherheit wiegt.

Besonders störend und gefährdend für Verkehrsteilnehmer sind animierte Leuchtreklamen und die sogenannten Skybeamer, die von Diskotheken zu Werbezwecken eingesetzt werden. Nach dem Schweizer Straßenverkehrsgesetz sind solche Leuchtreklamen bereits seit September 1979 in der Nähe von Straßen eindeutig verboten. Generell stellt jede Form der Straßenrand-Beleuchtung, die eine gewisse Fläche überschreitet und massiv heller ist, als die „normale“ Straßenbeleuchtung, eine Gefahr für die Sicherheit des Verkehrs dar. Beispiele dafür sind etwa blendend hell beleuchtete Säulen, die, in Augenhöhe angebracht, den Autofahrer auf ein Geschäft oder eine Tankstelle hinweisen, oder aber Gebäudefassaden, die mit Halogen-Scheinwerfern gleißend hell angestrahlt werden.

Auch die Schweizer Flugsicherung „Swisscontrol“ beklagt sich über die Zunahme von Skybeamern und erblickt darin eine ernsthafte Gefährdung der Flugsicherheit, insbesondere im Anflugbereich. Neben der Gefährdung des Luft- und Straßenverkehrs stellen Skybeamer eine nicht zu unterschätzende Gefahr für Zugvögel dar. Die Schwärme werden nämlich durch das starke Licht von ihren günstig gewählten Routen abgelenkt. Dadurch verlängern sich die Flugrouten oft erheblich – was zum Tode von schwächeren Tieren führen kann. Ähnliche Probleme sind seit langem von Leuchttürmen und hell beleuchteten Gebäuden her bekannt. Für viele Zugvögel werden die irritierenden Lichtquellen zu einer Falle – und ihre Reise endet in einer tödlichen Kollision.

Die Aufhellung der nächtlichen Umgebung durch künstliche Beleuchtung stellt auch für nachtaktive Tiere, die auf die schützende Dunkelheit angewiesen sind, ein ernstes Problem dar. Beim ersten europäischen Kongress zum Schutze des Nachthimmels, der 1998 in Paris stattfand, wurde jedoch deutlich, dass es bislang an wissenschaftlichen Untersuchungen zu diesem Thema mangelte. Inzwischen ist es aber zumindest vereinzelt gelungen, staatliche Fördermittel für derartige Projekte einzuwerben. So konnten an der katalonischen Mittelmeerküste systematische Beobachtungen an nachtaktiven Insekten durchgeführt werden. Die Insektenforscher stellten dabei fest, dass manche Arten von Nachtfaltern überdurchschnittlich stark von hellen Beleuchtungskörpern angezogen werden und dadurch zu einer leichte Beute für Fledermäuse und nachtaktive Vögel werden. Die Populationen einiger Arten wurden bereits stark dezimiert und das Überleben dieser Arten ist gefährdet.

Es gibt also genügend Gründe dafür, die übertriebene Beleuchtung unserer Städte zu überdenken. Die Außenbeleuchtung soll in erster Linie unserer Sicherheit dienen. Dieses Ziel lässt sich am Besten durch den gezielten, effektiven Einsatz von Beleuchtungskörpern erreichen – und nicht dadurch, dass man versucht, die Nacht zum Tage zu machen.

Eine Reduzierung der städtischen Beleuchtung auf das Notwendige würde nicht nur eine Verbesserung der allgemeinen Sicherheit mit sich bringen, sondern auch eine Kostenreduktion, da weniger Material und auch weniger Strom benötigt wird. Und nicht zuletzt gibt es auch eine kulturelle Komponente: Nur der behutsame Einsatz nächtlicher Beleuchtungen erlaubt es den Menschen weiterhin, den faszinierenden Anblick des sternenübersäten Nachthimmels zu genießen.

Philipp Heck ist Mitglied von „Dark-Sky Switzerland“, einer Fachgruppe der Schweizerischen Astronomischen Gesellschaft, die sich für eine effizientere Außenbeleuchtung und eine Reduktion der Lichtverschmutzung einsetzt.