Sabine Ziegler übernimmt Geschäftsstelle von Dark-Sky Switzerland von Rolf Schatz

Die Führung der Geschäftsstelle hat Rolf Schatz am 7. Januar an seine Nachfolgerin Sabine Ziegler übergeben.

Sabine Ziegler und Rolf Schatz bei der symbolischen Übergabe der Geschäftsleitung von Dark-Sky Switzerland
Sabine Ziegler übernimmt die Geschäftsleitung von Dark-Sky Switzerland von Rolf Schatz

Sabine Ziegler war eine Zufallsbekanntschaft für den Vorstand und hat sich als interessiert und qualifiziert herausgestellt. Sie wird Dark-Sky Switzerland mit einer 20%-Stelle gegen aussen vertreten. Zum Glück kann sie auch auf französisch korrespondieren, denn gerade in diesem Jahr wird unser Suisse Romand Eliott Guenat eine Auszeit durch Teilnahme an einer Solar-Velo-Tour bis nach China nehmen.

Sabine Ziegler bringt einen erfahrenen Rucksack mit. Sie hat an der ETH Zürich Umweltnaturwissenschaften studiert, viele kennen sie aus ihrer früheren politischen Arbeit bei der SP in Gemeinde- und Kantonsrat,  sie hat sich oft mit Nachhaltigkeit und Energiethemen befasst, hat sich an der Universität St. Gallen darin weiter gebildet und wurde in den Verwaltungsrat der EKZ aufgenommen. Sie sagt sie könne allfällige Konflikte zur Beleuchtungsindustrie durch treten in den Ausstand meiden. Nicht zuletzt führt sie ein eigenes Beratungsunternehmen für Mediation und ist eine erfahrene Unternehmerin.

Im Namen von Dark-Sky Switzerland möchten wir Sabine Ziegler offiziell und herzlich willkommen heissen und wünschen ihr erfolgreiches Gelingen und schöne Momente bei allen kommenden Aufgaben.

Nachdem Rolf Schatz die Geschäftsstelle von Dark-Sky Switzerland seit 2014 erfolgreich betreut hat, musste er 2019 leider einen gesundheitlichen Rückschlag einstecken, der ihm die Weiterführung im bisherigen Tempo verunmöglichte. Wir haben Rolfs direkte Art geschätzt und er hatte ein gutes Gespür für die aufkommenden Anliegen der Behörden und Bevölkerung. Ausserdem war er immer ein Sympathieträger für unser Anliegen, da er es mit Vehemenz und Leidenschaft glaubhaft vertreten hat, da ihn bereits seine anderen Tätigkeiten zum Anwalt der Natur gemacht haben. Er gab dem Vorstand seinen Rücktritt per 2020 rechtzeitig bekannt.

Rolf Schatz wird sich an der GV am 12. März 2020 von Dark-Sky Switzerland offiziell verabschieden, indem er unsere Mitgliederversammlung ein letztes Mal moderiert.

Er bleibt Dark-Sky Switzerland als Mitglied erhalten und wird weiterhin ab und zu für seine Fachthemen für Dark-Sky Switzerland referieren.

Für den Vorstand
Lukas Schuler, Präsident

 

In Gedenken an Theo Meyer aus Stäfa

Theo Meyer war Gründungsmitglied von Dark-Sky Switzerland, wie das erste existierende Sitzungsprotokoll der Fachgruppe belegt.

Er selber war einer der frühesten Gönner und Sponsoren. Doch sein Engagement erschöpfte sich nicht durch passive Spenden. Immer wieder hatte er gute Ideen. Als Inhaber eines Fachgeschäfts für Elektroplanung in Stäfa hatte er Kontakt zu einem wertvollen Netzwerk von Fachleuten und motivierten Freunden. So konnte er 2007 auch einen Freund mit demselben Vornamen (Theo Wirth) für die Geschäftsstelle von Dark-Sky Switzerland gewinnen und zum Vorteil von Dark-Sky blieb uns dieser während sieben Jahren verbunden.

Theo Meyer half erfolgreich bei der Planung des asymmetrisch beleuchteten Sportplatzes in Geroldswil, was wohl das bisher meist zitierte Beispiel für gelungene Ausleuchtung darstellt.

Während meiner Aufnahme in der Vorstandsarbeit hatte ich das Vergnügen Theo Meyer persönlich kennen zu lernen. Er half sogar bis ins hohe Alter bei Standarbeiten von Dark-Sky mit seinen Transportdiensten aus.

Als Mensch war er eine Perle. Er schätzte nach den Sitzungen ein gutes Glas Wein, die Verbundenheit zu seiner Heimat in Stäfa kam wohl auch darin zum Ausdruck.

Theo Meyer wusste immer recht gut über Dark-Sky Switzerland Bescheid, denn er telefonierte auch mit der Geschäftsstelle oder mit dem Präsidium, wenn ihn etwas beschäftigte, was er in den Medien entdeckte. Und er spendete immer wieder gerne etwas, wenn er mit unseren Leistungen zufrieden war.

Als aufrichtige, integre Persönlichkeit haben wir Theo Meyer kennen und schätzen gelernt. Wir bedauern, dass wir ihn nie mehr persönlich treffen können, aber erweisen ihm die letzte Ehre zum Abschied.

Lukas Schuler und Rolf Schatz

So unnatürlich hell ist nachts die Schweiz!

An jedem frühen Morgen misst der Umweltsatellit Suomi NPP die Lichtquellen auf der gesamten Erde. Der fleissige amerikanische Umweltsatellit arbeitet schon seit April  2012, Tag für Tag. NOAA sammelt Daten, «um unseren dynamischen Planeten zu überwachen und zu verstehen», wie auf der NOAA-Website zu lesen ist.

Der Schweizer Naturwissenschafter Lukas Schuler hat eine Lücke geschlossen und aufgrund dieser Daten neue Karten entwickelt, welche die nächtliche (Kunst-)Lichtbelastung in der ganzen Schweiz auf einer intensiven Farbskala eindrücklich darstellen. So lassen sich auch Vergleiche zwischen früheren Jahren und heute durch signifikante Trendanalysen professionell belegen.

Signifikante Zu- oder Abnahmen der Lichtstärken lassen sich in der Mehrzahl auf Grossbaustellen und neue Infrastrukturen, aber auch auf (Winter-)Tourismus und die zahlreichen Umrüstungen auf besser abgeschirmte LED, bzw. intelligentes Licht zurückführen.

Dies ist bedeutsam, wenn es um die zunehmende Lichtverschmutzung geht, die Tiere und Pflanzen schädigen – und für Menschen enorm störend sein kann. Gerade in Zusammenhang mit dem alarmierenden Insektensterben werden die gefährlichen Auswirkungen von Lichtverschmutzung derzeit immer bewusster wahrgenommen.

Die Herausforderung war, die physikalisch gemessene Strahldichte in etwas Einleuchtendes umzurechnen, das jeder Mensch kennt.
So wird nun das Licht ausgedrückt: als minimale Anzahl Vollmonde, die nötig wäre, um dieselbe Lichtstärke pro Fläche zu erzielen.

Der Verein Dark-Sky Switzerland, der sich schon seit über 20 Jahren für das Dunkel der Nacht engagiert, wird künftig auf seiner Website jährlich eine deckungsgleiche Nachtkarte publizieren.

Quelle: Dark-Sky Switzerland / Angebote / Nachtkarten

Methode: Wissenschaftliche Publikation vom 11. Juli 2018

 

1.6.2019 – Ein Schritt zur Erhaltung der Nacht

Der Bundesrat hat dem Verein Dark-Sky Switzerland aufgrund seiner über zwanzigjährigen schweizweiten Anstrengungen gegen Lichtverschmutzung auf den 1. Juni 2019 das Verbandsbeschwerderecht erteilt.

Das Verbandsbeschwerderecht erlaubt Dark-Sky als Umweltorganisation, bei Projekten mit Umweltverträglichkeitsprüfung nach Umweltschutzgesetz und bei Verletzung des Natur- und Heimatschutzgesetzes, in der ganzen Schweiz gegen übermässige Lichtimissionen zu intervenieren.

Dark-Sky Switzerland will von diesem Recht mit Bedacht Gebrauch machen und die Dunkelheit der Nacht weiterhin wirksam verteidigen: für den Erhalt der Lebensräume von Flora und Fauna der Nacht, und für die Biodiversität überhaupt.

Bunter Reigen: Earth Hour, Tag der Astronomie, Internationale Dark-Sky Woche

Earth Hour 30.3.2019, 20.30 Uhr

Immer an einem Samstag gegen Ende März findet die durch den WWF organisierte Earth Hour statt. Heuer ist es am 30. März 2019 erneut soweit.

Die Earth Hour war schon immer als kultureller Denkanstoss über die Stromnutzung gedacht. Im weiteren Sinn wurde jede Form von Energie thematisiert. Jetzt wo die Klimadebatte hohe Wellen geschlagen hat, wird nun alles mögliche hinein interpretiert.

Wie dem auch sei, die Ausschaltung von zum Teil hell angestrahlten, inszenierten Gebäuden ist von nahem besehen recht eindrücklich, während von weiter weg eher auffällt, wie viel anderes beleuchtet bleibt. Der öffentlichen Hand ist es in einer Dekade nie gelungen, Private richtig mit einzubeziehen. Die Leute sind einfach zu bequem, ihre Schaltuhren umzustellen oder am Abend extra vor Ort zu sein (Ausschaltzeit jeweils wenn es genügend Dunkel ist, um 20.30 Uhr).

» NZZ Artikel zur Earth Hour 2019

Tag der Astronomie

Etwas nachhaltiger im Gedächtnis bleibt vielleicht eine Veranstaltung der Astronomischen Gesellschaften oder mit denen zusammenarbeitender Vereine. Auch Dark-Sky Switzerland ist wieder bei der Astronomischen Gesellschaft Luzern mit einem Stand und Demonstrationen, sowie dieses Jahr mit einem Referat über Lichtverschmutzung präsent.

» Tag der Astronomie Luzern, Programm ab 18 Uhr bis Mitternacht

Eine spezielle Planetariums-Vorführung „Licht aus – Stern an“ in Zusammenarbeit dem den Freunden der Fledermäuse findet in Schaffhausen ab 15 Uhr bis 22 Uhr wiederholt statt.
Verschiedene Beiträge rund um das Thema Lichtverschmutzung, präsentiert durch den Arbeitskreis Fledermausschutz Schaffhausen und Batec Hansueli Alder, unterstützt durch das Planungs- und Naturschutzamts des Kantons Schaffhausen.
Um 16:00, 18:00 und 20:00 Vortrag mit Beispielen und Massnahmen aus der Region Schaffhausen (mit speziellem Bezug zum Fledermausschutz) Der Eintritt ist frei. Weitere Infos finden Sie unten:

» Tag der Astronomie Schaffhausen, Programm ab 15 Uhr bis ca. 22 Uhr

Internationale Dark-Sky Woche vom 31. März bis 7. April

Der Mitgliederanlass Gantrisch am 6./7. April findet statt – ausgebucht.

Angemeldete Mitglieder und Anhänger von Dark-Sky Switzerland erleben am Wochenende vom 6./7. April eine Exkursion in die Ausstellung «Guet Nacht» in Kaufdorf, eine Führung zu den Bibern am Schwarzsee und hoffentlich bei klarem Wetter einen Sternenhimmel im Naturpark Gantrisch wie er wünschenswert ist. Ausserdem nehmen sie optional an einer Führung im Planetarium Sirius in Schwanden teil.

Es braucht: Gute, wetterfeste und warme Kleidung, trittsicheres Schuhwerk. Kleines, leichtes Gepäck für die Übernachtung. Glück für gutes Wetter.